Der Stellenabbau bei der Bremer Landesbank (BLB) wird nach Angaben von Vorstandschef Christian Veit wohl größer ausfallen, als bisher bekannt. Seit dem vergangenen Jahr war die Rede von 200 Jobs. Eine Zahl, die „aus meiner Sicht wohl zu niedrig“ ist, sagte der BLB-Vorstandsvorsitzende Christian Veit im Gespräch mit dem WESER-KURIER. Wie viele Arbeitsplätze am Ende tatsächlich in Bremen und Oldenburg wegfallen, steht nach seinen Angaben indes noch nicht fest. „NordLB, BLB und den Personalvertreter beider Häuser verhandeln derzeit eine Zukunftssicherungsvereinbarung“, sagte Veit.
Wenn die Bremer Landesbank zum Ende des Monats mit der Konzernmutter NordLB fusioniert ist, wird Veit die Geschäfte im Nordwesten von Bremen aus als sogenannter Regionalvorstand verantworten. Seine bisherigen Vorstandskollegen Andreas Hähndel und Björn Nullmeyer wechseln die Positionen: Hähndel übernimmt von Hannover aus den Bereich Schiffe, Nullmeyer geht für die NordLB als Niederlassungsleiter nach Singapur.
Brune verlässt die Bank
Guido Brune, bisher als BLB-Vorstand zuständig für die Geschäftsfelder Privatkunden und Finanzmärkte, verlässt das Institut unterdessen auf eigenen Wunsch. „Jetzt ist es für mich Zeit, meine Zukunft noch einmal neu zu ordnen. Für mich bietet sich nun die Gelegenheit, mich neu zu orientieren und für neue Aufgaben zu begeistern“, sagte er bei einer Betriebsversammlung am Freitagnachmittag.
Die Bremer Landesbank war im vergangenen Jahr wegen ihres Schiffsportfolios in Schieflage geraten. Am Ende konnte das Institut die benötigte Risikovorsorge nicht mehr alleine stemmen und schlüpfte unter das Dach der Konzernmutter NordLB. Bremen verkaufte seine Anteile an der Bank. Zunächst hieß es, die Bremer Landesbank würde als einhundertprozentige Tochter eigenständig weiter agieren. Im April machten beide Institute schließlich die Vollfusion öffentlich.
Viele Überschneidungen
Vorstandschef Veit sagte: „Mir war klar, dass perspektivisch kein Weg an einer Fusion vorbeiführt. Denn wenn man sich die Geschäftsmodelle der Bremer Landesbank und der NordLB anschaut, kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass es neben der gezielten Spezialisierung in weiten Teilen Überschneidungen gibt.“ Dass der Zusammenschluss nun innerhalb weniger Monate vollzogen wird, habe er zu Beginn seiner Zeit bei der BLB aber nicht erwartet.
Für die Kunden der Bremer Landesbank soll sich durch den Zusammenschluss indes nicht viel verändern. „Auf bestehende Geschäftsverbindungen hat die Fusion grundsätzlich keinen Einfluss“, heißt es auf der Homepage der BLB. Sollte sich daran etwas ändern, werde die Bank rechtzeitig darüber informieren. Handlungsbedarf bestehe seitens der Kunden nun jedenfalls nicht.