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Automarkt Mercedes verkauft weniger Autos

Der Start ins Jahr 2019 verlief für Mercedes denkbar schlecht. Der Konzern hat deutlich weniger Autos verkauft. Warum es in der zweiten Jahreshälfte aber besser laufen soll.
11.02.2019, 18:48 Uhr
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Mercedes verkauft weniger Autos
Von Stefan Lakeband

Die Jahreszahlen, die Daimler vergangene Woche vorgestellt hat, haben es schon angedeutet. Die Absätze für diesen Januar verdeutlichen den ersten Eindruck nun: Bei Daimler ist die Zeit der Rekorde vorbei.

Im Januar hat der Autobauer weltweit mehr als 180 000 Fahrzeuge der Marke Mercedes ausgeliefert. Das ist nach Unternehmensangaben zwar immer noch der zweitbeste Jahresauftakt in der Geschichte, im Vergleich zum Vorjahresmonat aber trotzdem mau: Um 6,7 Prozent ist die Zahl der verkauften Autos gesunken.

30 Prozent weniger Gewinn

Wie auch schon in den vergangenen Monaten, haben sich für den Konzern zuletzt zwei Regionen als besonders schwierig erwiesen: Europa und die USA. In beiden Märkten hat Mercedes mehr als elf Prozent verloren, mit 11,9 Prozent sogar sehr deutlich im Heimatmarkt Deutschland.

Das Unternehmen führt das schlechte Ergebnis auf einen besonderen Umstand zurück: In diesem Jahr steht bei einigen SUVs und Kompaktwagen ein Modellwechsel an. Das führe dazu, dass Kunden lieber noch ein bisschen warteten und sich dann das neuste Modell kauften, anstatt sich ein Auslaufmodell in die Garage zu stellen. Mit der B-Klasse und den Stadtgeländewagen CLA und GLE sei das dieses Mal bei besonders volumenstarken Modellen der Fall, heißt es in einer Mitteilung von Montag.

Als Daimler vergangene Woche einen Gewinneinbruch von fast 30 Prozent für das Geschäftsjahr 2018 verkündete, nannte der scheidende Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche noch andere Gründe. So hat der Handelsstreit zwischen China, den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union auch die Fahrzeuge des Autobauers getroffen, indem sie durch Zölle verteuert wurden. Gleichzeitig hat sich die Umstellung und Zulassung auf den neuen Verbrauchsmesszyklus WLTP verzögert. Und nach wie vor macht der Dieselskandal dem Konzern zu schaffen, für einige Modelle wurde ein Auslieferungsstopp verhängt.

Daimler-Vorständin Britta Seeger macht nun aber deutlich, dass sie nach dem Einbruch auch wieder „wesentliche Absatzimpulse“ erwartet. Soll heißen: Wenn die neuen Modelle auf dem Markt sind, werden sich hoffentlich viele Kunden finden. Dieser Effekt solle voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte eintreten. Ein Beispiel hierfür ist die A-Klasse, die im Mai 2018 mit einem neuen Modell auf den Markt gekommen ist. Ihr Absatz ist fünf Monate in Folge gestiegen. Im Januar sogar um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Erfolgreich waren zudem die Limousine und das T-Modell der C-Klasse, für die die Bremer Fertigung das weltweite Leitwerk ist. Ihr Absatz ist im Januar um 2,8 Prozent auf mehr als 36 000 Fahrzeuge weltweit gestiegen.

Hilfe aus Fernost

Positiv wirkt sich zudem das Geschäft in China aus. Auf dem größten Automarkt der Welt hat Mercedes seine Verkäufe im Januar um fast fünf Prozent gesteigert – und das, obwohl der Markt in Fernost zuletzt schrumpfte. Wie wichtig China mittlerweile nicht nur für Daimler, sondern auch für die anderen deutschen Autobauer ist, zeigt eine Studie der Unternehmensberatung E&Y vom Wochenende. Ein Ergebnis: Mehr als jedes dritte Auto, das Volkswagen, BMW und Daimler 2018 verkauften, ging nach China. Dabei ist nicht sicher, wie es dort weitergeht. Hält der Absatzrückgang an oder erholt sich der Markt wieder?

Wohl auch deshalb ist Seeger verhalten, was den Jahresverlauf angeht: „2019 wird ein herausforderndes Jahr für die gesamte Branche.“ Denn auch der Brexit bedroht das Geschäft des Autobauers.

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