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Chemiebranche gilt als Vorbild Metaller fordern Konzept für Ältere

Lübeck (wk). Auf älter werdende Belegschaften in der Metall- und Elektroindustrie müssen die Arbeitgeber nach Auffassung der IG Metall Küste mit altersgerechten Arbeitsbedingungen reagieren. "Wer älter als 55 ist, sollte wählen dürfen, ob er noch im Schichtdienst arbeiten will oder ob er seine Wochenarbeitszeit reduzieren möchte", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken.
13.06.2012, 05:00 Uhr
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Lübeck (wk). Auf älter werdende Belegschaften in der Metall- und Elektroindustrie müssen die Arbeitgeber nach Auffassung der IG Metall Küste mit altersgerechten Arbeitsbedingungen reagieren. "Wer älter als 55 ist, sollte wählen dürfen, ob er noch im Schichtdienst arbeiten will oder ob er seine Wochenarbeitszeit reduzieren möchte", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken.

Gestern erörterten rund 400 Gewerkschaftsmitglieder aus den fünf Nordländern in Lübeck Folgen des demografischen Wandels für die Branche. Mit der Kampagne "Gute Arbeit – Gut in Rente" will die IG Metall auf Missstände hinweisen, unter denen ältere Arbeitnehmer leiden. Vorbild sei die Chemiebranche: Dort gibt es seit 2008 den Vertrag "Lebensarbeitszeit und Demografie", der jüngst um einen Fonds erweitert wurde. Je Mitarbeiter zahlen die Arbeitgeber in den nächsten drei Jahren in der Regel 200 Euro pro Jahr ein. Mit dem Geld können Betriebe älteren Beschäftigten die Vier-Tage-Woche ermöglichen, sie früher in Rente schicken oder die Altersteilzeit ausbauen.

So weit sind die Metaller noch nicht. Aber das Problem ist deutlich: Ein Fünftel aller Techniker wird den Berechnungen zufolge in den kommenden zehn Jahren altersbedingt ausscheiden. "Doch nur wenige Unternehmen haben sich bislang Gedanken darüber gemacht, wie sie ältere Arbeitnehmer möglichst bis zur Rente halten können", sagte Geiken. Dazu gehörten Arbeitsplätze, an denen nicht schwer gehoben werden muss, längere Pausen für über 55-Jährige und die Wahlfreiheit, Spät- oder Nachtschichten zu absolvieren.

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