Erfolg für den Raketenbauer Rocket Factory Augsburg (RFA): Das Tochterunternehmen des Bremer Raumfahrtkonzerns OHB ist eine Runde weiter bei einem Wettbewerb des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt (DLR) für Kleinstraketen. Das wurde diese Woche bekannt.
Der Wettbewerb fördert deutsche Start-ups in einer Gesamthöhe von 25 Millionen Euro. Neben RFA sind auch Hy-Impulse Technologies und Isar Aerospace Technologies in der nächsten Runde. Alle drei entwickeln sogenannte Microlauncher, kleine und moderne Trägerraketen, die einige Hundert Kilo Fracht ins All bringen können.
"Alle drei Bewerber liegen im Moment ‚Kopf an Kopf‘ auf ihrem Weg zum Ziel und haben uns mit ihren Vorschlägen in technischer, wirtschaftlicher und operationeller Hinsicht überzeugt“, sagt Thomas Jarzombek (CDU), Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt und Juryvorsitzender des Wettbewerbs.
Bedarf für kleine Rakete steigt
Die Start-ups erhalten nun jeweils 500 000 Euro für die weitere Ausarbeitung ihrer Konzepte bis zur Hauptrunde des Wettbewerbs. In den kommenden zwei Runden stehen den Gewinnern weitere Fördergelder zur Verfügung, um ihre Systeme weiter auszubauen und auf zwei Demonstrationsflügen zu beweisen, dass sie zuverlässig Raketen starten und Fracht ins All bringen können.
Ziel des Wettbewerbs ist es, kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in der Raumfahrt zu fördern, die bislang stark von Großunternehmen und staatlichen Entwicklungsprogrammen bestimmt ist. Weil Satelliten immer kleiner und günstiger und vielfach eingesetzt werden, ist der Bedarf für preiswerte Kleinstraketen gestiegen.
Nicht zuletzt deswegen gibt es Bestrebungen, einen deutschen Startplatz für kleine Raketen zu errichten. Neben den Flugplätzen in Nordholz und Rostock ist auch eine Startplattform in der Nordsee im Gespräch (wir berichteten). Ob die Nordsee dafür ein geeigneter Standort ist, das lässt das Bundeswirtschaftsministerium aktuell untersuchen.