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Arbeitskampf bei Beck & Co Mitarbeiter protestieren auf dem Marktplatz

Bremen. Angekündigt sind rund 900 Brauerei-Mitarbeiter gewesen. Tatsächlich sind aber nur etwa 150 Inbev-Streikende am Nachmittag zum Bremer Marktplatz gekommen. Sie fordern eine bessere Bezahlung und drohen mit Produktionsstopp.
01.04.2011, 15:34 Uhr
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Von Thomas Joppig

Bremen. Angekündigt sind rund 900 Brauerei-Mitarbeiter gewesen. Tatsächlich sind aber nur etwa 150 Inbev-Streikende am Nachmittag zum Bremer Marktplatz gekommen. Sie fordern eine bessere Bezahlung und drohen mit Produktionsstopp.

„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Kohle klaut“, lautete die Parole der Protestierenden. Für gute Arbeit und gutes Bier müsse es auch eine gute Entlohnung geben, so die Inbev-Mitarbeiter. Bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatten sie die Arbeit für zwei Stunden niedergelegt. Nach Angaben von Dieter Nickel von der Gewerkschaft Nahrung - Genuss - Gaststätten haben ab Mitternacht alle Mitarbeiter der Nachtschicht gestreikt. 132 Arbeiter hätten die Produktionshallen verlassen. Insgesamt rechnete Nickel mit einer Teilnahme von 900 Angestellten, am Nachmittag nahmen allerdings laut Polizeiinformationen nur rund 150 Mitarbeiter an der Protestkundgebung teil.

Die Protestierenden machten noch einmal deutlich, dass sie dem Management noch Zeit bis zum 13. April für eine „vernünftige Gehaltserhöhung“ geben. Sollte man sich bis dahin nicht einigen können, werde es zu einer Urabstimmung und dann zu unbefristeten Streiks kommen. Lenkten die Arbeitgeber auch dann nicht ein, müssten die Bremer im äußersten Fall ganz auf ihr Bier verzichten.

"Angebot ist völlig inakzeptabel"

„Die Warnstreiks wären vermeidbar gewesen“, sagt Nickel. Man habe am Donnerstag noch einmal mit dem Management der Brauerei gesprochen, doch dort habe man nicht auf die Forderungen der Gewerkschaft reagiert. Beck & Co. und der Logistik-Dienstleister Roland Brauerei Service gehören zum Brauerei-Konzern Inbev. Dessen Management hatte den Beschäftigten am Mittwoch für das Jahr 2011 eine Gehaltserhöhung von 55 Euro angeboten - ein Plus von 1,86 Prozent in der Facharbeitergruppe. Ab Januar 2012 sieht das Angebot der Arbeitgeber eine weitere Erhöhung um 60 Euro pro Monat vor – befristet bis September.

"Dieses Angebot ist völlig inakzeptabel“, sagt Dieter Nickel. Er kritisiert die jüngsten Äußerungen von Inbev-Chef Chris Cools. Der hatte in einem Interview mit dem WESER-KURIER (Donnerstagausgabe) gesagt, die millionenschweren Bonuszahlungen an das Management des Konzerns hätten nichts mit dem begrenzten Spielraum für Lohnerhöhungen zu tun.

„Die einzige Triebkraft für das Inbev-Management ist die unersättliche Gier nach immer höheren Profiten und Boni “, sagt Nickel. „Das machen wir nicht mit.“ Seit Donnerstagmorgen 10 Uhr laufe in der Produktion „fast nichts“. Den ganzen Donnerstag habe man in einer Betriebsversammlung gesessen, und als die Anlagen nach Ende der Versammlung gegen 18.30 Uhr wieder anliefen, habe man sie kurze Zeit später wegen des Streiks wieder abgeschaltet. Die Gewerkschaft wolle jetzt bis Mitte April auf ein Angebot des Managements warten, sagt Nickel. „Sonst kommt es zur Urabstimmung.“

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