Am Ende ist es doch schneller gegangen als gedacht. Die Bremer Galeria Kaufhof hat für immer ihre Türen geschlossen. Bereits am Mittwoch um 17.30 Uhr war es so weit. Der Bremer Verdi-Gewerkschaftssekretär Tobias Uelschen sagte: „Ich habe mich da noch im Haus umgesehen. Da wurde die letzte Ware zum Teil mit 95 Prozent Rabatt rausgehauen. Da fragte ich mich bereits, ob das noch bis 20 Uhr reichen würde.“ Ursprünglich war der letzte Öffnungstag für die Kunden für Samstag vorgesehen. Bis Monatsende werden nun noch die Regale herausgeräumt.
130 Warenhäuser verbleiben
So wie in Bremen werden bundesweit 36 Warenhäuser in diesen Tagen dicht machen, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Jürgen Ettl. Weitere sechs Filialen hätten noch eine Gnadenfrist bis Januar, darunter Karstadt in Bremerhaven. Die Schließungen sind Bestandteil des Sanierungskonzeptes des letzten verbliebenen großen deutschen Warenhauskonzerns nach dem erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens. Mit rund 130 verbleibenden Warenhäusern hofft der Konzern, schnell wieder in die schwarzen Zahlen zurückzukehren. Rund 3200 Beschäftigte verlieren ihren Job. Ein Unternehmenssprecher wollte sich nicht zu den Schließungen äußern.
Ob in Bremen, Hamburg, Braunschweig oder Fulda: Wo immer die Läden schließen, beginnt damit für die betroffenen Städte der Ernstfall. Denn in den Einkaufsstraßen fällt damit ein wichtiger Anziehungspunkt weg. Im Bremer Kaufhof-Gebäude bleiben auf alle Fälle Edeka und Saturn sowie das Restaurant Per Noi. Wann das Möbelhaus Opti auf den leeren Etagen einziehen wird, konnte das Unternehmen zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen.