Bremen. In der kommenden Woche wird Bremen zum Treffpunkt der Offshore-Welt. Vom 26. bis 29. Juni werden bei der Konferenz "Windforce 2012" rund 800 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet. Erstmals gibt es auch eine begleitende Fachmesse, zu der sich mehr als 250 Aussteller angemeldet haben. "Damit wurden unsere Erwartungen weit übertroffen", sagte gestern Jens Eckhoff, Präsident der Stiftung Offshore und Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft. Die "Windforce" feiert Premiere in Bremen, bislang gab es sie als reine Fachkonferenz nur in Bremerhaven. Künftig soll die Veranstaltung im jährlichen Wechsel zwischen beiden Städten stattfinden.
Geplant sind neun Foren, in denen sich die Experten mit allen Themen der Branche beschäftigten wollen. Drängendstes Problem aber ist der fehlende Netzanschluss für Windparks in der Nordsee. "Wir werden deutliche Signale in Richtung Bundesregierung setzen", sagte der Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB, Ronny Meyer. Denn wenn das Problem nicht gelöst werde, könnten nur 1000 statt der geplanten 2000 Windräder bis 2020 installiert werden und die Leistung von 10000 auf 5000 Megawatt halbieren. "Ohne Offshore gibt es keine Energiewende", sagte Meyer.
Die Industrie habe bereits dreistellige Millionenbeträge in den Aufbau von Produktionskapazitäten investiert, in den nächsten zehn Jahren könnten bis zu 18000 neue Arbeitsplätze entstehen. Es müssten daher kurzfristig Lösungen gefunden werden. Vor allem müsse die Bundesregierung die Haftungsfrage bei Verzögerungen oder ausbleibenden Stromlieferungen von See klären und einen Teil des Risiko übernehmen, forderte Meyer. Wenn ein Windpark durch Pannen am Netz nicht einspeisen könne, drohten schnell hohe Entschädigungsforderungen.
Schirmherr der "Windforce" ist Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). "Vielleicht können schon in Bremen konkrete Ergebnisse verkündet werden", hofft Eckhoff.
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