Bremen. Die Insolvenzwelle bei Beluga hat jetzt auch die Offshore-Sparte voll erfasst: Am Donnerstag ist die Beluga Offshore Cable per Antrag beim Bremer Amtsgericht für zahlungsunfähig erklärt worden.
Die Unternehmenstochter sollte spezielle Kabelleger planen, bauen und betreiben, mit deren Hilfe Stromleistungen von den Offshore-Windparks ans Land verlegt worden wären. Damit kann auch die Lloyd Werft ihre Hoffnungen begraben, ein erstes Schiff für Beluga zu bauen. Die Verhandlungen waren bis zum Ausbruch der Krise bereits sehr erfolgreich geführt worden, letzte Finanzierungsdetails waren aber noch offen, als bei Beluga das Ausmaß der wirtschaftlichen Misere sichtbar wurde und der US-Finanzinvestor Oaktree die Macht übernahm.
Gestern wurde zudem bekannt, dass mit der Beluga Hilgefort Construction ein zweites Joint Venture ohne viel Aufhebens im dem Handelsregister gelöscht worden ist. Zusammen mit dem niedersächsischen Anlagenbauer Hilgefort wollte Beluga auch Fundamente für Offshore-Windkraftanlagen anbieten. Die Entscheidung sei einvernehmlich mit Oaktree gefallen, sagte Firmenchef Ulrich Hilgefort dieser Zeitung. „Schade, es hatte viele Spaß gemacht.“
Jetzt existiert noch die Kerngesellschaft Beluga Offshore und ein weiteres Joint Venture – Beluga Hochtief Offshore. Dieses Unternehmen, gegründet gemeinsam mit dem Essener Baukonzern Hochtief lässt derzeit ein sogenanntes Errichterschiff in Polen bauen. Angeblich gibt es auch lukrative Aufträge in dreistelliger Millionenhöhe. Gerätselt wird in der Branche, ob Oaktree dieses Engagement aufrecht erhalten oder versuchen wird, die eigenen Anteile an BBO zu verkaufen.