Die Oldenburgische Landesbank (OLB) verändert ihre Regeln für die Negativzinsen. Die Kunden müssen beim Tagesgeld ab sofort erst ab Summen von 500.000 Euro aufwärts zahlen und nicht wie bisher bereits ab 100.000 Euro. Der Effekt, den sich die OLB davon erhofft, ist vielschichtig: Auf der einen Seite versucht sie, ein wenig die Hoffnung zu schüren, dass die EZB in diesem Jahr die Strafzinsen für Einlagen aufheben wird. Auf der anderen Seite versucht das Institut, auf diese Weise Gelder einzusammeln, mit denen sie im Kreditgeschäft wirtschaften kann – und um die eigene Kapitalsituation zu verbessern.
Gern gesehen sind dabei auch Neukunden von außerhalb des Weser-Ems-Gebiets. Denn die Bank möchte zu einem bundesweiten Spieler werden. Das wollen vor allem die Besitzer des Geldinstituts, darunter der US-Finanzinvestor Apollo. Sie planen, die OLB im kommenden Jahr an die Börse zu bringen. Da machen sich Neukunden und zusätzliches Kreditgeschäft in den Bilanzen gut, um die Braut für diesen Schritt hübsch zu machen.