Hier haben schon Michael Jackson und Robbie Williams übernachtet. Das Park Hotel ist das einzige Haus in Bremen, das einen Fünf-Sterne-Superior-Service bietet. Im Sommer gehört es dann seit fünf Jahren zur Dorint-Kette, nachdem die frühere Betreibergesellschaft damals Insolvenz beantragt hatte. Und Dorint will das Hotel zum Sommer aufwerten. Dann soll aus dem Dorint Park Hotel ein „Hommage Park Hotel“ werden. Doch der Besitzer bleibt gleich. Es sollen nur die Häuser aus dem oberen Bereich in diese neue Kette übergehen. Dazu gehört der Söl'ring Hof auf Sylt, das Maison Messmer in Baden-Baden sowie das Hotel Nassauer Hof in Wiesbaden, wobei Letzteres nicht ganz Teil von Dorint ist.
Tradition der Häuser
„Hommage aus dem Grund, weil wir rund um dieses Motto die Tradition dieser Häuser betonen wollen“, sagt Dorint-Geschäftsführer Karl-Heinz Pawlizki aus Köln. Die anderen Dorint-Hotels haben bis zu vier Sterne. Pawlizki erläutert es so: „Ein Messebesucher, der in unserem Dorint-Hotel in Köln an der Messe übernachtet, hat andere Ansprüche als ein Gast, der im Bremer Park Hotel übernachtet.“ Hommage soll also in Zukunft innerhalb des Unternehmens Dorint das Premium-Segment darstellen. Nicht nur das zeigt für Dorint die Bedeutung des Hauses, das aus dem Jahre 1955 stammt. Es wird auch weiter renoviert, wie Hotel-Direktor Karsten Kenneweg sagt: „In diesem Jahr werden wir eine Million Euro investieren. Damit werden der Eingang, das Restaurant und der Kuppelsaal verschönert – aber auch Zimmer.“ So sollen aus 20 Einzelzimmern in Zukunft 20 Doppelzimmer werden. Ziel ist es, dass das Hotel in Zukunft zu 70 Prozent Doppelzimmer und zu 30 Prozent Einzelzimmer hat.

Statt Marmor soll es in den neuen Badezimmern eher schiefer- und sandsteinfarbene Fliesen geben und eine Dusche mit Regenbrause.
Im westlichen Teil des Hotels existiert bereits ein Musterzimmer mit neuem Bett, neuen Teppichen und neuen Tapeten. „Bei der Gestaltung haben wir auch unsere Stammkunden nach ihren Vorstellungen gefragt. Ihre Wünsche sind da mit eingeflossen.“ Statt Marmor in den Badezimmern sind die Wandfliesen eher schiefer- und sandsteinfarben. Die Dusche verfügt über eine große Regenbrause mit übersichtlichen Druckknöpfen, die Knöpfe bei den Toiletten sind dezent versteckt. Im Zimmer selbst ist es etwas heller gestaltet, die Minibar verschwindet im Schrank und beim Flachbildfernseher handelt es sich um die neuesten Geräte. Kenneweg scherzt: „Röhrenfernseher hatten wir vorher zwar auch nicht, aber eben LED-Geräte der ersten Generation.“
Kenneweg, der gebürtig aus dem Bremer Umland kommt und seine Ausbildung im Park Hotel gemacht hatte, ist dort jetzt seit einem Jahr der Direktor. Vorher war er in verschiedenen Ländern unterwegs, unter anderem in China. Vor ihm und seinem Team liegt also weiter Arbeit. „In einem Hotel gibt es immer etwas zu tun“, relativiert Kenneweg. Aber in der Vergangenheit habe er mehrfach mit „Re-Brandings“ zu tun gehabt – also einem bekannten Haus etwas neuen Hauch zu verpassen.
Auch die Suiten werden renoviert
Ebenso soll es mit den Suiten weitergehen. „Da planen wir beispielsweise eine Marrakesch-Suite“, erläutert Kenneweg. Oder auch Namen und Gestaltung, die mit dem Thema Seidenstraße zu tun haben, sollen farblich und vom Interieur umgesetzt werden. „Hier wollen wir eine Verbindung schaffen zu Bremen als traditionsreiche Handelsstadt“, so der Hotel-Direktor. Die Umgestaltung der Suiten solle aber natürlich so erfolgen, dass sich die Stammgäste dort auch weiterhin wohlfühlen werden. So sollen die Sitzmöbel auch neu bezogen werden. Die alt-ehrwürdige Kuppelhalle soll nur leicht umgestaltet werden. „Wir wollen beispielsweise mit etwas anderem Licht die Säulen besser in Szene setzen“, so Kenneweg. Die perspektivische Malerei an der Decke, die von innen die Kuppelform vortäuscht, soll bleiben. Einen Teil der Pläne können sich am Sonnabend die Gäste des Eiswettessens anschauen.
Mit der Entwicklung der Zimmerauslastung ist Kenneweg zufrieden. So habe das Haus unter der Woche vor allem Business-Gäste und am Wochenende eher Wellness-Besucher, die sich etwas Erholung gönnen möchten. Die Hälfte davon seien Stammgäste. Ebenso profitierte das Park Hotel davon, dass im Bremer Musical Theater eine Woche im August die RTL-Sendung "Das Supertalent" aufgezeichnet wurde. Kenneweg verrät: "Für dieses Jahr wird das auch wieder so sein." Dieter Bohlen & Co schätzen dann die Ruhe und die Nähe zum Bürgerpark. Wenn es nach Kenneweg geht, könnte es in Bremen ruhig mehr dieser Produktionen geben. Open-Air-Konzerte im Weserstadion gibt es ja leider nicht mehr. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Musiker danach im Park Hotel übernachten, wäre sehr groß. Und davon würde laut Kenneweg ganz Bremen profitieren.
Torten und Barbecue-Abende
Für die Zukunft will Kenneweg aber auch den Bremern mehr Anlässe bieten, ins Park Hotel zu schauen, wobei für viele ein Kaffee dort nach einem Bürgerpark-Spaziergang dazugehört. Kenneweg sagt: „Wir hören immer die Wettervorhersage. Wird das Wetter gut, wissen wir, dass wir gleich einige Torten mehr vorbereiten können.“ Dabei möchte er gern auch die eigene Patisserie mehr in den Vordergrund stellen. Außerdem hätten die Bremer im vergangenen Jahr die Barbecue-Abende gut angenommen. Veranstaltungen mit Menü und Musik kann sich Kenneweg in Zukunft mehr vorstellen – und das nicht nur zum Valentinstag oder zur Hochzeitsmesse.