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Zunehmende Cyberkriminalität Phishing-Maschen: Worauf Bremer beim Onlinebanking achten sollten

Betrugsversuche gibt es beim Onlinebanking immer wieder: Wie können sich Bremerinnen und Bremer vor Phishing schützen? Banken und Verbraucherschützer geben Tipps.
02.06.2025, 05:00 Uhr
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Phishing-Maschen: Worauf Bremer beim Onlinebanking achten sollten
Von Lennart Bonk
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Phishing-Mails, Telefonanrufe von falschen Bank-Mitarbeitern oder eine trügerische SMS, die zum Aktualisieren der Banking-App aufruft: Ein Blick in die digitalen Sicherheitsratgeber der Banken zeigt, welche Gefahren beim Onlinebanking lauern. Das raten Geldinstitute und der Verbraucherschutz Bremen im Umgang mit Betrugsmaschen.

Wie häufig kommt es zu Betrugsvorfällen beim Onlinebanking?

Die Sparkasse Bremen erklärte jüngst, dass sie wöchentlich mehrere Phishing-Vorfälle verzeichne – Phishing bezeichnet den Versuch von Betrügern, an sensible Daten wie Kreditkartennummern oder persönliche Passwörter zu gelangen. Die Verbraucherzentrale Bremen erreichen pro Woche zwischen vier und zehn Anfragen zu dem Thema. "Bundesweit ist die Zahl allerdings sehr viel höher", betont Roland Stecher, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Bremen.

Weltweit ist Deutschland das zweithäufigste Ziel von Phishing-Attacken. Im Jahr 2024 entstand durch Cyberkriminalität ein Schaden in Rekordhöhe von 267 Milliarden Euro, heißt es in der Studie "Betrugstrends im Onlinebanking in Deutschland 2025" des Cybersicherheitsunternehmens Bio Catch.

Worauf muss ich bei betrügerischen Anrufen achten?

Oft klingeln die Betrüger am Abend oder am Wochenende durch – und damit außerhalb der Geschäftszeiten der meisten Bankfilialen. So wird verhindert, dass die echten Bankmitarbeitenden kontaktiert werden können, um etwa die Glaubwürdigkeit des Anliegens zu überprüfen.

Als Grund für den Anruf werden meistens fehlerhafte Abbuchungen vom Konto angeführt, die rückgängig gemacht werden müssten – das potenzielle Opfer soll schnell Zugangsdaten für das Bankkonto durchgeben. "Wenn wir Sie anrufen, fragen wir Sie nicht nach vertraulichen Daten. Das passiert nur im Zuge der Identifizierung, wenn Sie sich bei uns melden", betont die Oldenburgische Landesbank.

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Woran erkenne ich Phishing-E-Mails oder -SMS?

Phishing-Versuche per E-Mail oder WhatsApp sind die häufigsten Probleme, die der Verbraucherzentrale Bremen gemeldet werden. "Betrüger versuchen immer wieder, Zugangsdaten zu stehlen, indem sie sich als Bankmitarbeiter ausgeben und Verbraucher per E-Mail oder WhatsApp auffordern, ihre Daten zu aktualisieren oder Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen", erklärt Stecher die Masche. Verlinkungen in den Nachrichten führen oft zu gefälschten Internetseiten, die der echten Webseite der Bank optisch ähneln. Rechtschreibfehler in der Absenderzeile oder der URL weisen oft schon auf einen Betrug hin. Auf der falschen Webseite eingegebene Zugangsdaten landen bei den Betrügern, die sich damit Zugang zum Konto verschaffen.

Wie gehe ich mit verdächtigen Anrufen oder Nachrichten um?

Die Sparkasse Bremen bringt es auf den Punkt: "Auch wenn die Aufforderung noch so echt klingt, Ihre Daten gehören Ihnen und werden niemals von der Sparkasse, der Polizei, Ihrem Finanzamt oder Firmen wie Microsoft oder Amazon abgefragt." Wer eine betrügerische Absicht wittert, sollte das Telefongespräch beenden oder die Nachricht löschen. "Da Webseiten, Telefonnummern und E-Mails immer besser gefälscht werden, sollte viel kritischer und sensibler vorgegangen werden und im Zweifel auf anderem Wege der Kontakt gesucht werden. Also zum Beispiel direkt die eigene Bank mal anrufen, ob sie diese Mail tatsächlich geschrieben hat", rät Stecher.

Bei E-Mails und SMS gilt: Bei Zweifeln niemals auf den Link drücken und seine Zugangsdaten auf der Seite eingeben. "Zur Sicherheit der eigenen Hardware sind Virenschutzprogramme zu installieren und regelmäßig zu aktualisieren", betont Stecher. So stelle man sicher, dass man zur richtigen Seite gelange. Im Zweifel lohne sich immer ein Blick ins Impressum.

Wie gehe ich nach einem Betrugsfall vor?

Im ersten Schritt ist die Bank beziehungsweise der Zahlungsdienstleister die richtige Anlaufstelle. Dort kann das Konto gesperrt werden, falls Daten in die Hände Dritter gelangt sind. Identitätsdiebstähle und finanzielle Schäden sollten bei der Polizei angezeigt werden. Die Verbrauchzentrale kann zudem zusätzliche Unterstützung bieten. "Geht es um Ansprüche gegen die eigene Bank, sollte recht zeitnah ein Anwalt oder Anwältin eingeschaltet werden. Denn oft streiten sich Verbraucherinnen und Verbraucher mit ihrer Bank um die Frage, ob grob fahrlässig gehandelt wurde", sagt Stecher.

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