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Mammutverfahren geht zu Ende Plädoyers im Stolberg-Prozess

Ein Ende ist in Sicht: Die Beweisaufnahme im Strafprozess gegen den Bremer Ex-Reeder Niels Stolberg ist abgeschlossen und ein Termin für die Plädoyers der Staatsanwaltschaft angekündigt.
01.02.2018, 22:19 Uhr
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Plädoyers im Stolberg-Prozess
Von Jürgen Hinrichs

Nach mehr als zwei Jahren neigt sich der Strafprozess gegen den Bremer Ex-Reeder Niels Stolberg und drei seiner früheren Mitarbeiter dem Ende zu. Das legt ein Terminvorschlag nahe, den die Vorsitzende Richterin bei der zuständigen Kammer am Donnerstag gemacht hat. „Am 15. Februar könnte die Staatsanwaltschaft ihr Plädoyer halten“, sagte Monika Schaefer am Ende des Verhandlungstages. Vorher hatte sie die Anwälte von Stolberg gefragt, ob weitere Anträge zu erwarten seien. Andernfalls könne die Beweisaufnahme geschlossen werden. Die Verteidigung gab zu verstehen, dass sie damit einverstanden wäre, sollte beim nächsten Prozesstermin am 8. Februar nicht noch Unerwartetes zutage treten.

Stolberg und die drei anderen Angeklagten, allesamt aus dem Management der ehemaligen Reederei Beluga, müssen sich vor dem Bremer Landgericht in unterschiedlichen Anteilen wegen Betrugs, Kreditbetrugs, Untreue und Bilanzfälschung verantworten. Beluga, so einer der Vorwürfe, soll sich für den Bau von Schiffen die Darlehen der Banken erschlichen haben, indem Eigenkapital vorgetäuscht wurde.

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Die Staatsanwaltschaft will Stolberg für die Dauer von bis zu fünf Jahren hinter Gitter schicken. Auf diesen ungefähren Strafrahmen hatte sie sich bereits im Juni vergangenen Jahres festgelegt. Die anderen Angeklagten sollen Bewährungsstrafen erhalten. Auch das Gericht war damals zu einer ersten Würdigung gekommen. Stolberg soll demnach eine Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten bis zu drei Jahren und neun Monaten bekommen. Für seine Mitangeklagten legte sich das Gericht jeweils auf eine Bewährungsstrafe fest.

Am Donnerstag stand einmal mehr die frühere Bremer Landesbank (BLB) im Mittelpunkt. Als Zeuge aufgerufen war die Pressesprecherin des Unternehmens, das nach dem Verkauf der Bank jetzt unter Nord/LB firmiert. Das Gericht wollte wissen, wie ein internes Papier der BLB mit Fragen und Antworten zum Fall Beluga zustande gekommen ist. Ein Passus in dem Papier liest sich so, als ob die Bank von dem Betrug mit aufgeblähten Schiffsbaukosten wusste. Die Zeugin konnte darüber letztlich keine Klarheit herstellen.

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