In Bremen und Niedersachsen könnten an diesem Freitag wohl hunderttausende Briefe und Pakete liegenbleiben. Der Grund: Etwa 400 Mitarbeiter der Deutschen Post AG sind zum Streik aufgerufen. Das teilte die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag mit. Mit dem Warnstreik will Verdi den Druck in den Tarifverhandlungen mit der Post erhöhen.
Mitarbeiter sind aufgerufen, zu einer zentralen Kundgebung am DHL-Gebäude in Hannover zu kommen. Laut Verdi-Fachbereichsleiter Thomas Warner könnten etwa 800.000 Sendungen am Freitag durch den Streik liegenbleiben.
Verdi fordert sechs Prozent mehr Geld für die rund 130.000 Tarifbeschäftigten in Deutschland, was der Post-Chefetage zu viel ist. In den vergangenen Wochen hatten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter dreimal getroffen und dabei keine Einigung erzielt. „Die von der Deutschen Post AG angedachte Nullrunde für dieses Jahr ist für uns vollkommen inakzeptabel“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis laut Mitteilung.
Kritik der Post
Die Post kritisierte die Warnstreiks als „unnötig“. Die bisherigen Verhandlungen seien sachlich und konstruktiv verlaufen, ein nächster Verhandlungstermin sei bereits für den 26. Februar vereinbart.
Schon am Donnerstag gab es erste Warnstreiks. Verdi hatte in fünf Bundesländern 1500 Mitarbeiter der Post aufgerufen, vorübergehend die Arbeit niederzulegen und sich an Kundgebungen zu beteiligen. Aktionen gab es nach Gewerkschaftsangaben in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Die Post versicherte, sie werde eventuell verzögerte Sendungen schnellstmöglich zustellen. Die allermeisten Sendungen würden die Empfänger wie geplant am Donnerstag oder mit einem Tag Verzögerung erreichen. Paketzentren oder Briefzentren waren nicht von den Warnstreiks betroffen.