Der Airbus-Konzern will am Standort Bremen 84 Stellen streichen. Grund sind die Verluste im Raumfahrtgeschäft bei der Tochtergesellschaft Airbus Defence & Space. Die Gewerkschaft IG Metall hält einen Stellenabbau am Standort Bremen für "nicht darstellbar" und will sich dagegen wehren.
Airbus hatte in den vergangenen Monaten wiederholt Verluste in der Raumfahrtsparte einräumen müssen. Allein im ersten Halbjahr 2024 mussten Rückstellungen von rund einer Milliarde Euro gebildet werden, um die Löcher zu stopfen. Deshalb hatte der Konzern im Oktober einen Abbau von mehr als 2000 Arbeitsplätzen in der Verteidigungs- und Raumfahrtsparte angekündigt.
Wie sich Kürzungen auf die Standorte verteilen
In dieser Woche erfuhren die Betriebsräte nun, wie sich die Kürzungen auf die einzelnen Standorte verteilen. Demnach ist vorgesehen, bei Defence & Space in Bremen 84 Stellen abzubauen, teilte die IG Metall am Freitag mit – 38 Stellen bei Space Systems und 46 bei Management und Support. Insgesamt arbeiten 1100 Beschäftigte bei Airbus Defence & Space in Bremen. Gebaut werden Teile für den Militärtransporter A400M und das Europäische Servicemodul ESM.
"Die Betriebsräte sehen keinen Grund für Kürzungen oder Schrumpfung", so die Gewerkschaft. Zu der Gewinnwarnung in Höhe von 1,6 Milliarden Euro habe Deutschland weniger als zehn Prozent beigetragen, soll aber mehr als ein Drittel der Stellen abbauen. Das Unternehmen habe sich im Satellitengeschäft verkalkuliert und nicht rentable Aufträge angenommen. Diese "Managementfehler" führten jetzt zu dem Stellenabbau.
Bei der Verhandlung werde man "ganz genau hinschauen und dafür kämpfen, dass bei uns nicht überproportional abgebaut wird", kündigt Michael Junker an, Betriebsratsvorsitzender Defence & Space in Bremen. "Die Abbauzahlen für Bremen sind schlicht nicht darstellbar. Was wir brauchen, ist ein Kompetenzaufbau in eine zukunftsgerechte Organisation." Der Betrieb sei voll ausgelastet, es sei zu wenig Personal vorhanden.
Isabella Albert, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Bremen, kündigte an, man werde jetzt die nächsten Schritte in der Auseinandersetzung vorbereiten. "Denn dies dürfte wohl nur der Auftakt sein zu der Frage, wie sich das Unternehmen die Zukunft des Space-Bereichs in Bremen vorstellt“, so Albert.