Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Raumfahrt-Studie auch aus Bremen Neue Antriebe für die „Mond-Autobahn“

In wenigen Jahren sollen wieder Menschen zum Mond fliegen. Wie die Astronauten dort versorgt werden können, wird unter anderem in Bremen untersucht.
16.03.2021, 11:37 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Neue Antriebe für die „Mond-Autobahn“
Von Stefan Lakeband

Die Menschheit soll zurück auf den Mond. So plant es die amerikanische Raumfahrtagentur Nasa. Unterstützung bekommt sie von ihrem europäischen Pendant, der Esa. Die hatte im Oktober Airbus Defence and Space (DS) mit einer vorbereitenden Studie beauftragt – nun hat Airbus DS ein Arbeitspaket an ein weiteres Raumfahrtunternehmen verteilt: Ariane Group.

Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, kümmere man sich um die Antriebstechnik für ein Modul, das auf dem Mond landen soll und eines, das einer Mondraumstation versorgen soll. Laut Mitteilung werden Mitarbeiter aus Bremen, Lampoldshausen und Ottobrunnen ihre Expertise in den Auftrag einbringen.

Konkret geht es um das Landefahrzeug EL3 (European Large Logistics Lander). Mit seiner Hilfe sollen bis zu 1,7 Tonnen Material, Treibstoff oder Ausrüstung auf die Mondoberfläche gebracht werden. Geplant ist, dass EL3 2028 an Bord einer Ariane-6-Rakete startet, die Mondumlaufbahn erreicht und von aus zur Landung auf der Mondoberfläche ansetzt.

Der andere Teil des Studienauftrags beschäftigt sich mit dem CLTV (Cis-Lunar Transfer Vehicle). Dahinter verbirgt sich ein Raumfrachter, der die Raumstation Lunar Gateway, die um den Mond kreisen soll, mit Nachschub versorgt. Das Konzept erinnert an das ATV, das bei Airbus in Bremen gebaut wurde und zum letzten Mal 2014 geflogen ist, um die Raumstation ISS zu versorgen. Das CLTV soll noch flexibler einsatzfähig als das ATV sein und ein Ausblick auf ein künftiges 100 Prozent europäisches Raumfahrzeug.

„Die beiden Projekte sind von großer strategischer Bedeutung, denn sie erlauben es Ariane Group, im Bereich Antriebe Fuß zu fassen“, sagt Jörg Krüger von Ariane Group über die Studienaufträge. Er hofft, dass das Unternehmen dadurch auch bei künftigen Erkundungsprogrammen der Esa eine wichtige Rolle spielen wird. Laut Krüger soll die Konzeptionsphase bis zur Ministerratskonferenz 2022 abgeschlossen sein. „Wird das vorgelegte Konzept dort angenommen, könnte die nächste Phase bereits Anfang 2023 anlaufen – und den ersten Schritt zum Bau einer Autobahn zum Mond darstellen.“

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)