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Neuer Träger für Bremer Privatschule in Sicht Spenden retten Beluga College

Bremen. Das Schuljahr am Beluga College ist offenbar endgültig gesichert. Zuletzt hat die Bremer Kieserling Stiftung auf den öffentlichen Hilferuf reagiert und eine Spende von 15000 Euro zugesagt.
26.05.2011, 05:00 Uhr
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Von Krischan Förster

Bremen. Das Schuljahr am Beluga College ist offenbar endgültig gesichert. Zuletzt hat die Bremer Kieserling Stiftung auf den öffentlichen Hilferuf reagiert und eine Spende von 15000 Euro zugesagt. Zuvor hatten bereits andere Bremer Unternehmen wie die Bremer Tageszeitungen AG, die AS Pneuamtic oder die ACMOS Chemie KG ihre Unterstützung zugesagt. Das Beluga College (42 Schüler, zehn Lehrer) hatte im Zuge der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Beluga-Reederei im März Insolvenz anmelden müssen und brauchte dringend Geld. Nun können die Schüler in Ruhe ihre Abschlussprüfungen ablegen.

Auch die Suche nach einem neuen Träger für die private Oberstufe mit maritimer Ausrichtung nähert sich offenbar einem erfolgreichen Ende. Die Oskar Kämmer Schule (OKS) aus Braunschweig ist bereit, das bisherige Beluga College ab dem kommenden Schuljahr weiterzuführen. Bei der OKS handelt es sich um eine gemeinnützige Bildungsgesellschaft, die bundesweit mehr als 50 allgemein- und berufsbildende Schulen sowie zahlreiche Qualifizierungsprojekte mit insgesamt 730 Mitarbeitern betreibt - vor allem in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg.

Konzept und Ausrichtung des Beluga College seien begutachtet worden und würden unterstützt, sagt Schulleiter Gerd May. Fest steht allerdings, dass sich der Finanzrahmen ändern muss. Die OKS könne nicht mehr Geld aufbringen, als an Schulgeld und an Zuschuss durch die Schulbehörde eingenommen werde. Heißt im Klartext: Ausgaben (Miete und Personalkosten) müssen möglichst gesenkt, das Schulgeld muss vermutlich angehoben werden. "Wir müssen uns an die neue Situation anpassen", sagt May. Vor der Insolvenz hatte das Beluga College monatlich 80000 Euro Zuschuss von der Beluga-Reederei erhalten.

Auch andere Fragen sind noch offen. Die Bremer Schulbehörde müsste sich mit dem Trägerwechsel einverstanden erklären, die Genehmigung zum Betrieb eines beruflichen Gymnasiums bestätigen und die bisherige Laufzeit des vor zwei Jahren gegründeten College anerkennen. Denn erst nach drei Jahren können Privatschulen öffentliche Zuschüsse erhalten. OKS wäre bereit, das dritte Jahr zu finanzieren.

May hofft aber noch darauf, die Bildungsbehörde zu einer Ausnahmeregelung bewegen zu können. Ein Passus im Schulgesetz des Landes Bremen könnte das möglich machen. Danach könnte einer Privatschule schon vor Ablauf der dreijährigen Wartezeit Finanzhilfe gewährt werden, wenn die Schule als sinnvolle Ergänzung des Bildungsangebotes angesehen wird. "Das würde eine Fortführung durch OKS wesentlich erleichtern", sagt May.

Möglichst schnell sollen die Details jetzt mit der OKS, der Insolvenzverwaltung und der Schulbehörde verhandelt werden. Die Zeit drängt. Spätestens bis 17. Juni müssen alle Schüler verbindlich angemeldet sein.

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