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Bremer Reederei Beluga Stolberg bereitet Klage gegen Oaktree vor

Bremen. Im Insolvenzfall der Bremer Reederei Beluga bahnt sich eine spektakuläre Wende an: Die Anwälte des Firmengründers Niels Stolberg bereiten eine millionenschwere Schadenersatzklage gegen den US-Finanzinvestor Oaktree vor.
23.05.2011, 05:00 Uhr
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Von Krischan Förster

Bremen. Im Insolvenzfall der Bremer Reederei Beluga bahnt sich eine spektakuläre Wende an: Die Anwälte des Firmengründers Niels Stolberg bereiten eine millionenschwere Schadenersatzklage gegen den US-Finanzinvestor Oaktree vor.

"Die Insolvenz der Reedereigruppe ist bewusst herbeigeführt worden, damit sind Unternehmenswerte und Arbeitsplätze ohne Not vernichtet worden“, sagte Stolberg zur Begründung dem WESER-KURIER (Montagausgabe). „Mein Gefühl, dass Oaktree Beluga bewusst in die Insolvenz gedrückt hat, wird offensichtlich auch von neutralen Dritten geteilt, die sich im Markt gut auskennen“, sagte Stolberg weiter.

Stolberg war Anfang März von Oaktree entmachtet und wegen angeblichen Betruges und Bilanzfälschung angezeigt worden. Seither ermittelt die Staatsanwaltschaft Bremen. Zudem hatte der US-Finanzinvestor Arrestbescheide in Höhe von mehr als 130 Millionen Euro gegen das Privatvermögen des Reeders erwirkt. In den vergangenen Tagen hatte Oaktree aber überraschend Stolberg wieder eine Zusammenarbeit angeboten. Grund dafür sind offenbar die schlecht laufenden Geschäfte - trotz eines deutlich verbesserten Schwergutmarktes.

Reedereien wollen helfen

Darüber hinaus sind zwei namhafte deutsche Reedereien bereit, bei einer möglichen Rettung von Beluga zu helfen, auch finanziell. Die Angebote zur Zusammenarbeit wurden aber bislang nicht angenommen. Es handelt sich um ein großes Schifffahrtsunternehmen aus dem Hamburger Raum sowie über die Reederei Briese aus Leer. Das Wirtschaftsressort in Bremen hatte in dem einen Fall Kontakt zur Insolvenzverwaltung gesucht und Hilfe angeboten. „Wir haben Gespräche vermittelt“, sagte Staatsrat Heiner Heseler dem Blatt. „Mehr können wir als Land Bremen ja nicht tun.“ Es habe ein erstes Treffen gegeben, seither herrsche jedoch wieder Funkstille.

Auch die Reederei Briese aus Leer hat sich angeboten. Der Reeder Roelf Briese war und ist nach eigenen Angaben bereit, mit der Insolvenzverwaltung bei Beluga zusammenzuarbeiten. „Wir würden auch Geld in die Hand nehmen“, bestätigte Roelf Briese der Zeitung. Keimzelle eines Engagements in Bremen könnte die hier ansässige Reederei E&B mit derzeit elf Schiffen werden, an der das Leeraner Unternehmen seit den gemeinsamen Tagen mit der ehemaligen Bremer Bischoff-Reederei mit 90 Prozent Mehrheitsgesellschafter ist. Das sei den amtierenden Beluga-Managern signalisiert worden - eine positive Reaktion ist aber auch in diesem Fall bislang ausgeblieben.

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