Wirtschaftlich steht Bremerhaven als Hafenstandort unter Druck: Rotterdam und Antwerpen legen beim Containerumschlag seit ein paar Jahren stetig zu, in Bremerhaven stagnierte es mehr oder weniger. Und auch der deutsche Konkurrenzhafen Hamburg, bei dem es in der jüngeren Vergangenheit nicht gut lief, wird nach der Elbvertiefung ein Stück weit wettbewerbsfähiger.
Will Bremerhaven bei diesem Wetteifern um Infrastruktur mithalten, dann ist die Weservertiefung unausweichlich. Je eher sie kommt, desto besser für den Hafenstandort.
Doch eines sollte allen Beteiligten klar sein: Solche Vertiefungen und das dann notwendige regelmäßige Nachbaggern kosten nicht nur viel Geld, sondern diese Maßnahmen sind mit erheblichen Eingriffen in die Natur verbunden. Es sollte deshalb die letzte Vertiefung sein. Doch dafür müssen jetzt schon die Weichen gestellt werden. Denn ein Schulterschluss aller europäischen Seehäfen ist notwendig. Sie müssen sich einig darüber sein und den Reedereien signalisieren, dass für noch größere Containerschiffe keine Infrastruktur mehr bereitgestellt wird.