Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst sind die Fronten verhärtet. Noch vor Ostern drohen massive Warnstreiks. Bereits ab diesem Mittwoch könnten auch Menschen in Bremen und Nordniedersachsen betroffen sein.
Im Tarifstreit für die 2,3 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen blieb auch die zweite Verhandlungsrunde am Dienstag in Potsdam ohne Annäherung. „Ich gehe davon aus, dass in der gesamten Breite des Tarifbereichs Kolleginnen und Kollegen in Warnstreiks einbezogen werden“, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske daraufhin. Auch Flughäfen dürften betroffen sein, wenn auch nicht direkt in den Ferien.
„Ich glaube nicht, dass die Osterferien jetzt der geeignete Zeitpunkt sind, aber dass es zu Aktivitäten auch an den Flughäfen kommen wird, davon ist auszugehen“, sagte Bsirske. Besonders hob der Verdi-Chef zudem die Sparkassen hervor. Bei der Bezahlung von Sparkassenmitarbeitern hätten sich die Arbeitgeber nämlich besonders hart gezeigt.
Auch im Raum des Verdi-Bezirks Bremen-Nordniedersachsen sind ganztägige Warnstreiks geplant. Beschäftigte aus Sparkassen und Verwaltung werden ebenso dabei sein wie Erzieher, Sozialarbeiter, Beschäftigte bei der Feuerwehr, den Kommunalen Klinken, dem Umweltbetrieb Bremen, der Universität, der Werkstatt Bremen und dem Wasser- und Schifffahrtsamt. Warnstreiks soll es auch bei ENO, AWI Bremerhaven und einigen mehr geben. Im Verdi-Bezirk Bremen-Nordniedersachsen wird, so die Ankündigung der Gewerkschaft vom Dienstag, vom 14. bis 16. März zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. In Bremen wurden für den 15. März sechs Demonstrationen angekündigt.
Bereits bei entsprechenden Ausständen vor zwei Jahren waren viele Flugreisende betroffen gewesen – Bodenverkehrsdienste bei den Flughäfen gehören den Kommunen an. Verhandelt wird ansonsten unter anderem für Erzieher und Sozialarbeiter, Mitarbeiter von Müllabfuhren, Straßenreinigungen, Krankenhäusern und Stadtverwaltungen, außerdem für Feuerwehrleute, Straßenwärter und Bundespolizisten.
Die Ausstände würden wohl bis zur abschließenden dritten Verhandlungsrunde am 15. und 16. April andauern, so Bsirske. Die Spitzenvertreter der Arbeitgeber zeigten sich zuversichtlich, in der Aprilrunde zum Abschluss zu kommen. Der Chef des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, sagte: „Wir drehen Schleifen ohne Ende. Wir sind enttäuscht. Deswegen werden wir in den nächsten Tagen in vielen Bereichen in diesem Land den Druck erhöhen.“ Der Beamtenbund vertritt auch Angestellte.
(Dieser Artikel wurde um 21.35 Uhr aktualisiert.)