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Tourismus Ende des Verkehrsvereins Bremen ist besiegelt

Der Verkehrsverein Bremen stellt seine Arbeit ein. Mitgliederschwund und finanzielle Sorgen besiegeln das Ende einer 120-jährigen Geschichte.
30.10.2024, 18:47 Uhr
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Ende des Verkehrsvereins Bremen ist besiegelt
Von Lisa Duncan

Der Verkehrsverein der Freien Hansestadt Bremen löst sich auf. Das hat der tourismuswirtschaftliche Verein einstimmig auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am späten Mittwochnachmittag im Radisson Blu Hotel beschlossen, teilt dessen ehemaliger Geschäftsführer Peter Siemering mit. Der einstige Fremdenverkehrsverein bestand bis dato seit gut 120 Jahren.

Wie berichtet, waren bereits im Spätsommer etliche Mitglieder ausgetreten, darunter viele Hoteliers. Die Gründe, die am häufigsten angeführt wurden, waren Kostendruck, Personalprobleme, City-Tax, ungenügende Erträge aus sinkenden Raten, Unzufriedenheit über Sicherheit und Sauberkeit, zu wenige Großveranstaltungen und fehlende internationale Messen. So wurde es den Mitgliedern schon in der Einladung mitgeteilt.

"Laut Handelskammer wird die Stimmung in der Hotellerie und Gastronomie immer schlechter", sagt Siemering. Daher werde gespart, wo es möglich ist. "Wir machen diesen Schritt, bevor wir in finanzielle Schieflage geraten", erklärt Siemering. Sollte sich die Austrittswelle so fortsetzen, werde bald die Haushaltsplanung nicht mehr aufgehen "und wir wollen nicht mit einem Minus vor unsere Mitglieder treten müssen".

Angesichts der Rekordzahl an Übernachtungen in Bremen hatten Wirtschaftspolitiker der Regierungs- und Koalitionsfraktionen die angekündigte Auflösung des Verkehrsvereins teilweise erstaunt zur Kenntnis genommen. "Die Gesamtzahl der Übernachtungen steigt zwar", sagt Siemering. Doch angesichts zahlreicher Hotel-Neugründungen müssten sich die bestehenden Häuser stärker für den Wettbewerb aufstellen. "Darunter leiden die Erträge – bei einigen, nicht allen Häusern", so Siemering.

Der ehemalige Geschäftsführer räumt ein, dass die Auflösung ihm und dem Vorsitzenden Fritz Rößler nicht ganz leichtgefallen sei. Beide hätten den Verkehrsverein seit 1997 ehrenamtlich geleitet. "Den Verein zu führen, war eine Ehre. Aber die Mitglieder entscheiden – und nicht wir", sagt Siemering.

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