Ein Konsortium soll die Pläne für einen Weltraumbahnhof in der Nordsee vorantreiben. Mehrere Bremer Unternehmen haben sich daher zur German Offshore Spaceport Alliance (GOSA) zusammengeschlossen, die als Betreibergesellschaft fungieren soll. Das teilte die GOSA am Mittwoch mit.
Zu den Partnern des Projekt gehören das Raumfahrtunternehmen OHB, der Logistiker BLG Logistics, das Versicherungsunternehmen Lampe & Schwartze sowie die Reedereigruppe Harren & Partner, die bereits Erfahrungen im Transport von Trägerraketen gesammelt hat – etwa für Airbus oder Sea Launch. Beteiligt sind außerdem Media Mobil Communication, ein Bremer Unternehmen, das seit mehr als 25 Jahren Kommunikationssysteme für Offshore-Anwendungen sowie für Schiffe und Standorte an Land entwickelt und betreibt, und Tractebel DOC Offshore.
Das Beratungsunternehmen hatte in diesem Jahr ein Konzept im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie entwickelt und die Machbarkeit eines deutschen Weltraumbahnhofs untersucht. Laut dieser Studie seien Raketenstarts von einer schwimmenden Plattform in der Nordsee möglich. „Die Gesellschaft möchte weiteren strategischen Partnern die Zusammenarbeit anbieten, dabei ist sowohl die Mitarbeit als Gesellschafter als auch über einen Expertenbeirat denkbar“, heißt es in einer Mitteilung von der GOSA.
Betrieb ab spätestens 2023
Das Konsortium wird nun die Arbeit aufnehmen und zunächst die Konzeption des Spaceports weiter definieren. Dazu gehört auch der Austausch mit den drei deutschen Herstellern von Kleinstraketen. Sie sollen als Ankerkunden gewonnen werden. Grundsätzlich soll der Weltraumbahnhof aber allen Raketenherstellern offen stehen. Spätestens 2023 soll der Startplatz in der Nordsee in Betrieb gehen. Aktuell prüft das Bundeswirtschaftsministerium das Konzept und die nötigen Genehmigungen.
Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) freut sich, dass die „Kompetenzen in der Raumfahrt in Bremen mit den maritimen Kompetenzen in Bremerhaven“ verbunden werden. „Mit der German Offshore Spaceport Alliance entsteht somit ein völlig neues Kapitel in der deutschen Raumfahrt“, sagt sie.