Frankfurt/Main. Die Bundesbank zeigt sich trotz Schuldenkrise optimistisch für Deutschlands Wirtschaft: Sie rechnet mit einem Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent in diesem Jahr, wie sie gestern mitteilte. Damit hob sie ihre Prognose vom Dezember um 0,4 Prozentpunkte an. Das kommende Jahr allerdings sieht sie düsterer als bislang: 2013 sei eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,6 Prozent möglich – das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als noch im Dezember vorausgesagt.
Die deutsche Wirtschaft sehe sich gegenwärtig in einem schwierigen Umfeld, heißt es. Die Notenbank erwartet aber dennoch eine Fortsetzung des Aufschwungs. Die Konjunktur in Deutschland werde von drei Faktoren bestimmt: Einerseits leide zwar die Nachfrage nach deutschen Produkten aus den Krisenländern. Andererseits aber habe die globale Konjunktur wieder Tritt gefasst, und zudem kämen wichtige Impulse von der guten Arbeitsmarktverfassung in Deutschland und den „sehr vorteilhaften Finanzierungsbedingungen“.
Bundesbank-Präsident Weidmann erklärte, er gehe davon aus, dass die „expansiven Kräfte die Oberhand behalten“, wenn die Staatsschuldenkrise nicht eskaliere. Das Konjunkturbild in Deutschland stelle sich „deutlich günstiger“ dar als in den meisten anderen europäischen Volkswirtschaften. Die Bundesbank rechnet in diesem Jahr mit im Schnitt 2,8 Millionen Arbeitslosen. Das entspräche einer Quote von 6,7 Prozent. Im kommenden Jahr könnte sie demnach auf 6,5 Prozent weiter zurückgehen. Bei der Inflation rechnet die Bundesbank für 2012 mit 2,1 Prozent im Schnitt. Im kommenden Jahr sei ein Preisauftrieb von 1,6 Prozent möglich. Dahinter stehe die Annahme, dass Energie nur noch begrenzt teurer werde.