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Gastronomie Worpsweder Jungköchin holt bei der deutscher Jugendmeisterschaft Gold

Bremer Gastgewerbenachwuchs ist spitze: Das Team mit Jungköchin Merle Erythropel aus Worpswede feiert bei der deutschen Jugendmeisterschaft Erfolge.
04.11.2023, 05:00 Uhr
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Von Ulrike Peters

„Wenn es in der Küche nach frisch gebackenen Brötchen duftet oder wenn eine Weinbegleitung perfekt zu einem mehrgängigen Menü passt, dann kann ich ins Schwärmen geraten“, sagt Merle Erythropel. Die 21-jährige Worpswederin arbeitet mit großer Leidenschaft als Köchin. Im Restaurant Worpsweder Bahnhof, wo sie im Juli dieses Jahres ihre Ausbildung abgeschlossen hat, konnte sie bereits zahlreiche Gäste mit klassischen und ausgefallenen Gerichten überzeugen. Nun wurden ihre Fähigkeiten mit Gold ausgezeichnet: Bei den 41. Deutschen Jugendmeisterschaften in den gastgewerblichen Ausbildungsberufen kam sie auf den ersten Platz.

Mit Team Bremen überzeugt

Für den Wettbewerb waren 51 Auszubildende aus den Landesverbänden des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga vom 28. bis zum 30. Oktober ins Steigenberger Hotel Petersberg in Bonn-Königswinter gekommen. Sie gingen in 17 Mannschaften an den Start. Zum Team Bremen gehörten neben Erythropel auch die Hotelfachfrau Annalena Thies vom Maritim Hotel Bremen sowie der Restaurantfachmann Christian Böhme aus dem Restaurant Herman Post in Oberneuland.

Der Höhepunkt des Wettbewerbs war wie in jedem Jahr das Wettbewerbs-Essen. Hier ging es für die Restaurant- und Hotelfachleute darum, im Service zu überzeugen, während die Köche aus einem vorgegebenen Warenkorb ein Vier-Gänge-Menü kreieren mussten. „Ich hatte sechs Stunden Zeit, um für zehn Personen zu kochen“, erzählt Erythropel. „Man steht von Anfang an sehr unter Druck.“

Die Jurys bewerten einerseits das Arbeiten in der Küche und andererseits die Gestaltung und den Geschmack des servierten Gerichts. Für Carpaccio vom Saiblingsfilet mit Feld­salat-Mousse und unechter Tomate, Emmerravioli mit Kürbiswürfeln, Roastbeef im Brotmantel mit Kartoffelbaumkuchen und Karamellschokoladen-Mousse mit Birnengelee sowie ihr umfangreiches Theorie­wissen erhielt Merle Erythropel am Ende die Goldmedaille. Ihre Teamkollegen Böhme und Thies kamen in ihren jeweiligen Wettbewerbskategorien auf den fünften und achten Platz.

Fleiß und Herzblut

Ihr Faible fürs Kochen habe sie schon während ihrer Kindheit entdeckt, als sie mit ihrer Mutter zusammen in der Küche stehen durfte, erzählt Erythropel. Später, während der Schulzeit, kam sie zunächst als Servicekraft zum Worpsweder Bahnhof, wo sie sich aber schnell für die Küche interessierte. Ihr Chef Frank Hartmann ließ sie wechseln und stellte sie nach dem Abitur als Auszubildende zur Köchin an. Für seine Mitarbeiterin hat er viel Lob: „Merle ist sehr fleißig und arbeitet sehr genau. Sie ist mit unheimlich viel Herzblut dabei.“

Saucier-Posten oder Patisserie? Die Jungköchin hat an vielen Bereichen der Küche Gefallen gefunden. Besonders wichtig sind ihr „vernünftige Töpfe und scharfe Messer“, sagt sie. Mit der richtigen Ausstattung lasse sich vieles zaubern. Privat kocht sie am liebsten vegetarisch und vegan. Ihr Lieblingsgericht ist Pasta – sie kocht diese in verschiedenen Varianten.

Während ihrer Ausbildung in Worpswede habe sie die Grundlagen der klassischen Küche gelernt, sagt Erythropel. Dank der Kombination mit der Schulausbildung am Rübekamp, wo viel ausprobiert werden konnte, könne sie sich nun in viele Bereiche weiterentwickeln.

Auszeichnung öffnet Türen

Nun ist Erythropel ganz offenkundig nicht nur ein Mensch mit Leidenschaft fürs Kochen, sondern auch mit Wettbewerbsfreude. Denn vor den Deutschen Jugendmeisterschaften hatte sie bereits an mehreren anderen Kochwettbewerben teilgenommen, auch an dem in der Branche renommierten Rudolf-Achenbach-Preis, den sie mit dem dritten Platz abschloss.

Für die deutsche Jugendmeisterschaft habe sie rund ein halbes Jahr vorher an­gefangen, sich vorzubereiten und wurde dabei von ihrem Chef sowie ihren Betreuern László Nagy und Patrick Hammerich vom Schulzentrum Rübekamp in Bremen unterstützt. Die Treffen im Kochklub der Trainer fanden außerhalb ihrer regulären Arbeits- und Schulzeit statt, boten dafür aber auch reichlich Raum für eigene Ideen.

Die Goldmedaille wertet die Jungköchin als wichtigen Türöffner in der Branche. Ihren weiteren Weg hat sie jedoch noch nicht ­konkret geplant. Die nächsten Schritte: noch eine Weile in Worpswede arbeiten, Praktika machen, vielleicht ins Ausland gehen, am liebsten nach Island oder Skandinavien.

„Ich lerne gern und bin offen für viele Stilrichtungen und Länderküchen“, sagt sie. „Es gibt in der Küche viele Entwicklungen und Trends, die man im Blick haben sollte.“ Frank Hartmann ist davon überzeugt, dass seiner Mitarbeiterin eine große Karriere offensteht: „Sie hat viel Talent. Wer weiß, wo wir sie noch sehen werden.“

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