Aus einem Teil der Schiffe von Zeamarine wird wieder Intermarine. Das hat Richard Seeg dem US-Magazin „Journal of Commerce“ gesagt. Seeg ist bei Zeamarine bisher der Verantwortliche für den Amerika-Service gewesen und fungiert in Zukunft als Geschäftsführer von Intermarine. Dem Magazin sagte er, dass es sich bei Intermarine um ein eigenständiges Unternehmen handele.
Damit wird ein Teil von dem rückgängig gemacht, was einst im Mai 2018 Zeaborn und Intermarine beschlossen hatten. Damals gründeten sie ein Joint Venture. Dazu vereinbarte der US-amerikanische Fonds New Mountain Capital und Zechs Reederei, die Aktivitäten der Mehrzweckschiffe von Zeaborn Chartering, der Rickmers-Line sowie Intermarine zusammenzuführen und eine der größten Multipurpose-Flotten der Welt zu schaffen. New Mountain Capital war zehn Jahre lang an der Firma beteiligt. Im April übernahm die Zeaborn-Gruppe die restlichen 25,1 Prozent an Zeamarine. Gleichzeitig bestellte Zeaborn im Januar in China neue Schiffe.
Laut Robert Seeg wird Intermarine mit zehn Schiffen operieren. Womöglich werden noch zwei weitere Schiffe dazu gechartert. Hierbei handele es sich um Schiffe mit einer Tragfähigkeit von bis zu 8000 Tonnen. Das sei nicht zu groß, um auch die kleineren Häfen in der Karibik und in Südamerika ansteuern zu können. Der Fokus der Schiffe liege auf Öl und Gas, aber auch auf den Transport von Teilen für Windkraftanlagen. Der Sprecher der Zech-Gruppe, Holger Römer, wollte sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu den Entwicklungen in der Reederei äußern.
Doch das ist nicht die einzige Aktivität bei Zeamarine gewesen, um von der einst gecharterten Flotte von 94 Mehrzweck-Schwergutschiffen mit Tragfähigkeiten zwischen 6300 und 30.000 Tonnen runterzukommen. So hat United Heavy Lift mit Sitz in Hamburg von Zeamarine elf Schiffe übernommen. Neun der Schiffe haben eine Tragfähigkeit von mehr als 14.000 Tonnen. Sie wurden erst 2018 und 2019 gebaut, gelten als umweltfreundlich und fahren unter portugiesischer Flagge, wie der Branchendienst SWZ Maritime schreibt.
17 Schiffe an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben
Sie erhalten nun alle neue Namen, denen das Krüzel „UHL“ vorangestellt ist. Außerdem werden die „Zea Mahaweli“ und die „Zea Kelani“ in „Veronica“ und „Valentina“ umbenannt. Diese zwei Schiffe sollen für UHL im Westafrika-Service verkehren. Und BBC Chartering aus Leer hat von Zeamarine sechs Schiffe übernommen, die jeweils eine Tragfähigkeit von 12.500 Tonnen haben. Damit habe Zeamarine 17 Schiffe an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben.
Auch dazu wollte sich die Reederei nicht äußern. Die Aktivitäten lassen aber erkennen, dass der neue Geschäftsführer Sven Lundehn die Verschlankung der Bremer Reederei vorantreibt. Bereits im abgelaufenen Jahr hatte er seine Tätigkeit aufgenommen. Eigentlich ist er Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Alldatax und kennt sich mit Restrukturierungen aus. Lundehn hatte die Beluga-Reederei, die einst Niels Stolberg gehörte, liquidiert.