Die Zahl der verabredeten neuen Ausbildungsplätze wird in diesem Jahr nicht erreicht. Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) macht dafür die Firmen verantwortlich. „Ich erwarte von den Unternehmen, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden und – im eigenen Interesse – stärkere Anstrengungen für die Ausbildung junger Menschen unternehmen“, sagt er. Auch wenn noch keine abschließende Bilanz über das laufende Ausbildungsjahr vorliegt: Unterm Strich wird die Zahl der Ausbildungsplätze laut Wirtschaftsressort tendenziell rückläufig sein.
Die Gründe für das Scheitern des Ausbildungspakts zwischen Politik, Wirtschaft und Arbeitsagentur, der für dieses Jahr eine Zielzahl von 7800 Ausbildungsplätzen vorgesehen hat, liegen nach Angaben des Wirtschaftsressorts nicht darin, dass zu wenig Stellen in der öffentlichen Hand geschaffen wurden. Demnach zufolge sind in den Bereichen schulische und außerbetriebliche Ausbildung, durch Stellen im öffentlichen Dienst und gezielte Förderprogramme 400 neue Ausbildungsmöglichkeiten entstanden. Günthner: „Es ist daher enttäuschend und absolut unbefriedigend, wenn gleichzeitig die Zahl der Ausbildungsplätze in der privaten Wirtschaft zurückgeht und unsere verstärkten Bemühungen dadurch konterkariert werden.“ Es sei nicht akzeptabel, dass die Wirtschaft einerseits über Fachkräftemangel klage, andererseits aber selbst nicht ausreichend in Ausbildung investiere. „Das ist nicht nachvollziehbar.“ Auch die IG Metall teilt mit, dass in ihren Branchen – insbesondere in der Luft- und Raumfahrt sowie der Windindustrie – die Ausbildungsquoten „erschreckend niedrig“ seien.
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