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Der Maler und Bildhauer Bernd Mertes zeigt seine Kunst in Haus und Garten Wohnzimmer wird zur Galerie

Schwanewede. In seinem Skulpturengarten gehen Kunstfreunde schon seit Jahren aus und ein. Nun öffnet der Künstler Bernd Mertes auch seine Wohnräume in Schwanewede für Besucher, die sich für seine Werke interessieren.
04.11.2015, 00:00 Uhr
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Von Gabriela Keller

In seinem Skulpturengarten gehen Kunstfreunde schon seit Jahren aus und ein. Nun öffnet der Künstler Bernd Mertes auch seine Wohnräume in Schwanewede für Besucher, die sich für seine Werke interessieren. In seiner neuen Galerie für Gegenwartskunst und Kunsthandwerk nutzt der Maler und Bildhauer sein Haus und seinen Garten am Langenberger Weg als Kulisse für seine Kunst.

Im Haus erwartet den Besucher kein durchgestylter Ausstellungsraum sondern Wohnzimmer-Atmosphäre im wahrsten Sinne des Wortes. Der Künstler stellt seine Arbeiten in der guten Stube zur Schau. „Ich möchte kein Geschäftsklima schaffen. Der intime Rahmen, in dem ich mir Zeit für das Gespräch nehmen kann, das gefällt mir“, sagt Mertes. „Die Besucher können hier erleben, wie man mit Kunst und in der Kunst leben kann.“

Zu sehen bekommen sie Werke, mit denen der Künstler sich gerade umgibt. „Ich wechsle häufig“, erzählt Mertes. Neben aktuellen Arbeiten hängen und stehen im Wohnzimmer auch einige ältere Werke. „Ich habe einiges vom Dachboden geholt.“ Ein Sandstein-Kopf ziert eine Ecke. „Das war der erste Stein, den ich bearbeitet habe.“ Auf dem Fensterbrett turnen „Nasenmännchen“ aus Bronze neben schmalen Holzfiguren. Wie zufällig platziert wirkt ein Damenschuh aus schwarzem Marmor auf einem Holztisch. Über dem Sofa leuchtet ein abstraktes Farbenspiel.

Der Malerei will sich Mertes zukünftig verstärkt widmen. Der 60-Jährige denkt dabei auch ans Alter. „Wenn die körperlichen Kräfte schwinden, wird das Steineschleppen immer schwerer“, sagt der Künstler, der in seiner Bildhauer-Werkstatt auf dem Gelände der ehemaligen Weser-Geest-Kaserne mit Hammer und Meißel zu Werke geht. Auf einer Staffelei in seinem Wohnzimmer sind Porträts aufgereiht. Es ist ein neues künstlerisches Terrain, an das sich der Maler Mertes seit Kurzem heranwagt.

Ein Bildnis seines Neffen war der erste Versuch. Zurzeit sind die Arbeitskollegen im Hotel in Bremen an der Reihe. Dort verdient der Künstler nach der Trennung von seiner Frau in seinem alten Lehrberuf als Bäcker seine Brötchen. Die Kunst, der sich Mertes seit 2002 viele Jahre hauptberuflich widmen konnte, ist nun ein Zubrot.

Manchmal können einschneidende Veränderungen im Leben der Nährboden für neue Ideen sein. Die Herausforderung, sein Leben nach der Trennung neu ordnen zu müssen, hat den Maler und Bildhauer auf den Einfall mit der Galerie gebracht. Früher lud Bernd Mertes seine Werke oft in den Wagen und fuhr damit zu interessierten Kunstfreuden. Diese Zeit hat er heute nicht mehr. Dafür haben Kunstliebhaber jetzt die Möglichkeit, nach vorheriger Terminabsprache in seine Galerie zu kommen.

Mit Ausstellungen will Mertes nach einigen Jahren der Pause zwar auch wieder an die Öffentlichkeit gehen. Bereits terminiert ist eine Schau im August 2016 in der Volksbank in Worpswede. Doch seine Hoffnungen setzt er vor allem in die Galerie. „Über Ausstellungen etwas zu verkaufen, ist schwierig“, weiß er aus Erfahrung. Wenige würden anschließend den Weg ins Atelier finden. Mit der Galerie will Mertes die Schwellenangst nehmen, den Künstler zu Hause zu besuchen. „Wenn die Leute mal hier waren, kommen sie später vielleicht eher mal wieder.“

In seiner Galerie möchte der Schwaneweder auch anderen Künstlern die Möglichkeit geben, ihre Werke zu präsentieren. Ein paar Künstlerkollegen habe er schon angesprochen. „Das muss sich aber erst entwickeln.“ Wer die Galerie von Bernd Mertes besuchen möchte, kann mit dem Künstler einen Termin vereinbaren (Telefon 0 42 09 / 6 94 19, Mobil 01 60 / 8 47 39 37 oder per E-Mail info@kunstgalerie-mertes.de).

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