St. Magnus. In der Stiftungsresidenz St. Ilsabeen wird in diesem Monat gefeiert. Anlass ist das Doppeljubiläum zum 60- und 35-jährigen Bestehen der Einrichtung in St. Magnus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Ilsabeen-Stift im Jahr 1952 im Bremer Norden erbaut. Nachdem die Bremer Heimstiftung die soziale Einrichtung 1972 übernommen hatte, wurde sie umgebaut und durch einen Neubau erweitert. 1977 – vor 35 Jahren – wurde die heute Stiftungsresidenz genannte Seniorenwohnanlage St. Ilsabeen eingeweiht.
Die Geschichte des St.-Ilsabeen-Stiftes geht allerdings noch viel weiter zurück, sie reicht bis ins Mittelalter. Die Einrichtung war im Jahre 1499 vom Rat und von der Bürgerschaft der Stadt Bremen gestiftet worden. In der Neustadt entstand ein Haus für arme Pilger. Aus der Pilgerherberge wurde später ein Damenstift. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude an der Großen Sortillienstraße völlig zerstört. Die damaligen Stiftsdamen hatten aber Anspruch auf eine Wohnung, da sie Einkaufsgelder bezahlt hatten. Weil das Gelände bei der Planung des Stadtviertels Hohentor für Gewerbebetriebe vorgesehen war, musste ein Ersatz gestellt werden. Diesen stellte die Stadt Bremen in St. Magnus.
Architektonisch zweckmäßig im Bauhausstil, entstanden dort zunächst 60 Einzimmerwohnungen mit Kochnische, Balkon, Keller und Etagenbad. Für 2000 Mark konnten sich dort zunächst nur "weibliche deutsche Staatsbürger" eine Wohnoption sichern. Die Damen wohnten eigenständig, als sie jedoch nach und nach pflegebedürftig wurden, entstanden Probleme – eine vernetzte Versorgungsstruktur gab es damals nämlich noch nicht. Aus diesem Grund sprang die Bremer Heimstiftung ein, übernahm das Haus, gestaltete es um und plante einen zusätzlichen Neubau.
Das markante Gebäude mit seiner auf einem geometrischen Achteckraster basierenden baulichen Struktur kostete 13,5 Millionen Mark. Er verband Seniorenwohnheim und Pflegestation miteinander und war zugleich Begegnungs- und Beratungsstelle und Therapiezentrum für die Senioren – mittlerweile wurden auch Männer aufgenommen. Was vor 35 noch nicht der Regel entsprach: Um den Bewohnern eine eigenständige Lebensführung zu ermöglichen, waren die Appartements mit Küche oder Schrankküche, Bad mit Dusche, Telefon und Fernsehanschluss ausgestattet.
Heute stehen in der Stiftungsresidenz St.Ilsabeen 97 Wohnungen in einer Größe von 30 bis 92 Quadratmetern zur Verfügung. "Zum Teil mit eigener Dachterrasse", wie Hausleiterin Anna Harbusch betont. Im stationären Pflegebereich gibt es zudem 26 Einzelzimmer. Bewohner und Anwohner nutzen das Café, den Computer-Treff und das Schwimmbad mit Sauna und Kneippgussanlage. Im "Vital-Treff" werden Kurse wie Yoga und Wassergymnastik für alle Interessierten angeboten.
Das Unterhaltungsprogramm mit Vorträgen, Konzerten, Ausstellungen und Ausflügen richtet sich ebenfalls an Bewohner und Gäste. Das Doppeljubiläum wird am Freitag, 24. August, ab 15 Uhr in der Stiftungsresidenz gefeiert. Zu Gast ist die Folklore-Musikgruppe Utkieker. Die Hausleitung bittet um Anmeldungen unter der Telefonnummer 0421/6264111.
Wer sich über die Angebote des Stiftungsresidenz St. Ilsabeen informieren möchte, hat am Sonnabend, 1. September, ab 14 Uhr am Tag der offenen Tür die Gelegenheit dazu.