Eigentlich müsste es genau so sein: Eine Umweltbehörde, noch dazu eine mit einem grünen Senator, unternimmt viel fürs Grün. Sollte man jedenfalls annehmen können. In Bremen ist das, wie leider so vieles, jedoch anders. Dort spart der grüne Ressortchef Joachim Lohse zwar nicht am Grün, aber an Mitarbeitern, die es pflegen und dafür sorgen sollen, dass die Verkehrssicherungspflicht eingehalten wird. Da kann man nur sagen: Am falschen Ende gespart.
Man kann darauf wetten, wie Lohse argumentiert. Ganz sicher damit, dass Bremen arm ist. Dass in einer Haushaltsnotlage nicht mehr alles möglich ist, was einmal möglich war. Nicht nur arm, sondern grob fahrlässig ist es jedoch, es überhaupt so weit kommen zu lassen. So weit, dass Mitarbeiter des Umweltbetriebs erklären müssen, schon jetzt ein Risiko bei der Pflege und Kontrolle von Bäumen eingehen zu müssen. So weit, dass eingeräumt wird, gerade noch so eben der Verkehrssicherungspflicht genüge leisten zu können. Gerade noch so eben, das reicht nicht.
Da macht es die Sache auch nicht besser, wenn Lohse jetzt Schadensbegrenzung betreibt und erklärt, dass es mit ihm keine weitere Sparrunde beim Umweltbetrieb gibt. Danke, die Bremerinnen und Bremer haben verstanden: Es ist Wahlkampf!
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