Sie sind pechschwarz, haben einen kegelförmigen Kopf und wirken mit ihren schmalen Flippern und dem tonnenförmigen Körper eher plump. Über Jahrhunderte galten Grindwale in den USA, Großbritannien oder Norwegen als billige Fleischlieferanten. Erst in den vergangenen Jahren entschlüsselten Biologen viele Details aus dem Leben der maximal acht Meter langen Kleinwale. Sie ernähren sich vor allem von Tintenfischen, denen sie nachts bis in Tiefen von 600 Metern nachtauchen. Mit ihren Zähnen gehören Grindwale damit wie Große Tümmler („Flipper“) oder Schwertwale streng genommen zur Familie der Delfine.
Die Tintenfische sind es wohl auch, die auf ihren Wanderungen die Grindwale im Sommer von der offenen See in die Buchten der Färöer-Inseln locken. Dabei folgt eine ganze Schule stets einem dominanten Männchen, dem Piloten. Deshalb wird die Art international auch Pilotwal genannt. Gewöhnlich leben Grindwale in Gruppen von rund 20 Tieren zusammen. Die Weibchen werden mit sechs bis zehn Jahren geschlechtsreif. Ihre Schwangerschaft dauert 16 Monate. Die Jungtiere werden im Sommer geboren, dann, wenn auch die meisten Jagden stattfinden. Vier Jahre lang sind sie von ihren Müttern abhängig.
Da die Tiere außer Schwertwalen und einigen Haiarten kaum natürliche Feinde haben, können sie 40 bis 50 Jahre alt werden. In dieser Zeit schwimmen sie vereinzelt sogar bis ins westliche Mittelmeer oder auch bis in die südliche Nordsee. Wird ein Pilotwal verletzt, flieht er bisweilen in Panik und verschwimmt sich in seichten Gewässern, wo die Tiere dann ihre Orientierung verlieren und oft mit der ganzen Gruppe stranden.
Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN), die die Roten Listen der bedrohten Arten führt, hält den Bestand an Grindwalen nicht für gefährdet. Mehr als 750 000 Tiere seien im nordöstlichen Atlantik zwischen Norwegen und Grönland unterwegs, schätzen die Experten. Der Fang von rund 800 Tieren jährlich auf den Färoer-Inseln und einigen weiteren auf Grönland bedrohe den Bestand nicht. Allerdings stammen die letzten Zählungen aus dem Jahr 1998. Zudem verfangen sich nach jüngeren Studien offenbar unerwartet viele Tiere in Treibnetzen im Mittelmeer sowie bei der Schleppnetzfischerei vor Großbritannien und Frankreich. Der Rückgang der Tintenfischpopulationen durch Überfischung in weiten Teilen des Atlantiks und des Mittelmeeres schmälert zudem ihre Nahrungsgrundlage und könnte ihren Bestand bedrohen, vermuten die IUCN-Experten.