Zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung will Hamburgs Verbraucherschutzsenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) Supermärkte zu Spenden an Hilfsorganisationen verpflichten. „Lebensmittel, die noch genießbar sind, gehören nicht auf den Müll“, sagte die Senatorin am Mittwoch bei einem Besuch des Vereins Hamburger Tafel im Stadtteil Jenfeld. Hamburgs Senat werde in Kürze eine Bundesratsinitiative beschließen. Damit soll der Bund aufgefordert werden, die Verpflichtung gesetzlich zu regeln. Prüfer-Storcks betonte, dass sie die gemeinnützigen Organisationen aber nicht zur Abnahme der Lebensmittelspenden verpflichten wolle.
Sie rief zugleich die Verbraucher auf, Joghurt, Milch, Nudeln und viele andere Produkte auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch zu essen. Das Haltbarkeitsdatum sage überhaupt nichts über die Verwendbarkeit aus. Die Verbraucher sollten vielmehr ihrem Geschmack und Instinkt trauen, empfahl die Senatorin.
Deutschland habe sich im Rahmen der UN verpflichtet, die Lebensmittelverschwendung auf Einzelhandels- und Verbraucherebene bis 2030 zu halbieren, begründete Prüfer-Storcks ihren Vorstoß. Frankreich, Belgien, Italien und Tschechien hätten bereits Gesetze dieser Art erlassen. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) setze auf Freiwilligkeit, kritisierte Prüfer-Storcks: „Ich bin der Meinung, dieses Prinzip funktioniert nicht.“ (dpa)