Es sei die erste Sturmflut in diesem Herbst, hatte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg zuvor mitgeteilt. Der Wind aus Westsüdwest mit einer Stärke von durchschnittlich 9, in Böen 10 Beaufort drücke das Wasser der Nordsee an der ostfriesischen Küste vorbei auf die nordfriesische Küste.
Eine Sturmflut kurz nach Beginn des meteorologischen Herbstes (1. September) sei für die Nordsee nicht ungewöhnlich. Die Geografie der Küste sowie der Trichtereffekt von Deutscher Bucht und Elbmündung begünstigen bei westlichen Winden das Auftreten von Sturmfluten.
Probealarm am Donnerstag
Einen Tag nach dem Orkantief sollen in Hamburg im Tidegebiet der Elbe am Donnerstag zum ersten Mal in diesem Jahr probehalber die Sturmflutsirenen ausgelöst werden. "Der Probebetrieb dient neben einer Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Anlagen auch dazu, das Sirenensignal in Erinnerung zu rufen und auf die in Kürze beginnende Sturmflutsaison hinzuweisen", erklärte der Leiter der Katastrophenabwehr, Staatsrat Bernd Krösser. Die Sirenen sollen von 10.15 Uhr an für fünf Minuten ertönen.
Die Anwohner müssten keine Maßnahmen ergreifen. Im Ernstfall fordert laut Innenbehörde das Sirenensignal die Bevölkerung dazu auf, die Radios einzuschalten und auf Durchsagen der regionalen Rundfunksender zu achten. In Hamburg besteht demnach insbesondere vom 15. September bis zum 31. März 2018 erhöhte Sturmflutgefahr.
800 Einsätze nach Sturmtief "Sebastian"
Nachdem das Sturmtief "Sebastian" am Mittwoch über Norddeutschland gewütet hat, sind Polizei und Feuerwehr zu rund 800 Einsätzen ausgerückt. Der Hamburger Feuerwehr bescherte der Sturm 380 Einsätze. Zu Spitzenzeiten seien am Mittwoch gut 450 Einsatzkräfte gleichzeitig wegen des Sturmtiefs "Sebastian" ausgerückt, teilte die Feuerwehr am Donnerstagmorgen in einer ersten Bilanz mit.
Am späten Abend habe sich die Lage aber beruhigt. Nach 23 Uhr hat es kaum noch sturmbedingte Einsätze in Hamburg gegeben, wie die Polizei am Donnerstagmorgen mitteilte. Auch in Schleswig-Holstein verlief die Nacht ruhig.
Im Bahnverkehr gab es am Donnerstagmorgen allerdings noch Probleme durch umgestürzte Bäume und Gegenstände in den Gleisen. So blieben die Strecken Hamburg-Flensburg (RE7), Kiel-Husum (RE74), Kiel-Rendsburg (RB75) und Lübeck-Puttgarden (RB85) zunächst gesperrt. Der Betreiber Metronom teilte am Mittwochabend mit, dass zwischen Hamburg und Stade sowie zwischen Stade und Cuxhaven kein Zugverkehr möglich sei. Auch einige weitere Verbindungen waren noch von den Sturmfolgen betroffen. (dpa/lno)
++ Wir haben diesen Text am Donnerstag, 14. September, um 7.11 Uhr aktualisiert. ++