Saskia Valencia wurde durch "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" einem breiten TV-Publikum bekannt. Nun spielt sie in der ARD-Telenovela "Rote Rosen" ab 28. März die Hauptrolle.
Einst war sie die erste Soap-Darstellerin, die ihren Vornamen mit in die Rolle nahm: Als Saskia Rother gab Saskia Valencia 1993 in "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" ihr Schauspiel-Debüt. Inzwischen ist sie eine gefragte Schauspielerin, die nicht nur TV-Rollen übernimmt, sondern in "Kopf oder Zahl" (2006) auch schon auf der Kinoleinwand zu sehen war. Am Montag, 28. März, wird Saskia Valencia erstmals als die neue Heldin Katja Meissner in der ARD-Telenovela "Rote Rosen" (Montag bis Freitag, 14.10 Uhr) auftreten. "Eigentlich wollte ich nie wieder so eine richtige Dauerserie machen", gesteht die gebürtige Rostockerin. Allerdings sei "Rote Rosen" immer die Serie gewesen, bei der sie doch noch einmal "Ja!" gesagt hätte.
Mit ihrem Lebensgefährten Helmut Zierl wohnt die humorvolle Schauspielerin inzwischen in Lütjensee bei Hamburg. Einige Zeit nannte sie allerdings Berlin ihr Zuhause. "Ich liebe an Berlin, dass ich die Möglichkeit habe, ganz schnell runterzugehen, ins Theater, ins Kino. Und auch, dass es so wahnsinnig kosmopolitisch ist, und immer noch diese Aufbruchstimmung hat." An Hamburg schätzt sie "die Nähe zum Meer und die Mentalität der Menschen - norddeutsch und klar."
Dass "Rote Rosen" nicht, wie sonst für Telenovelas üblich, in einer Großstadt spielt, sondern im beschaulichen Lüneburg gedreht wird, stört die 46-Jährige gar nicht, ganz im Gegenteil. "Ich finde es ganz toll, dass das in Lüneburg spielt - weil es so eine zauberhafte Stadt ist." Für die Rolle in der Telenovela entschied sie sich aus mehreren Gründen: "Erstens ist es die erste und einzige Telenovela, die sich um Frauen genau in meiner Altersgruppe dreht - und dazu sehr hochwertig produziert ist." Allerdings hätte sie nicht gedacht, dass die Arbeit sie so stark fordern würde. "Wir haben ein wahnsinniges Textpensum, wir drehen fünf Bücher die Woche. Der Beruf des Schauspielers besteht aus Talent und einem großen Teil Disziplin. Auch die ist hier notwendig", bestätigt die zweifache Mutter.
Um einen Ausgleich zu den zehnstündigen Drehtagen zu haben, hält sich das Energiebündel so oft es geht mit Sport fit. Eine Schönheits-OP, beispielsweise eine Fettabsaugung, würde sie nicht gänzlich ausschließen, notwendig findet Valencia einen Eingriff jedoch "im Moment noch nicht. Ich bin eben nicht mehr 20 - also muss ich auch nicht aussehen wie eine 20-Jährige. Ich kann damit leben. Es wird ja auch Druck erzeugt, wenn alle immer so schön aussehen müssen. Wo ist dann da noch die Normalität?", fragt die Aktrice ein wenig empört. "Heute ist eine Frau Mitte 40 in einer ganz anderen Lebenssituation als eine Mittvierzigerin noch vor 20 Jahren. Die Kinder sind gerade flügge, man ist noch stark, verdient sein Geld, ist attraktiv - man hat die Chance, noch einmal ein 'zweites Leben' zu beginnen." Genau deswegen entschied sie sich für die Rolle der Katja Meissner: Auch sie ist eine Frau in den besten Jahren, die mitten im Leben steht.
Manche Dinge muss Saskia Valencia allerdings nicht mehr beweisen. Daher käme noch ein "Playboy"-Shooting - 2001 zog sie sich bereits für das Herrenmagazin aus - für sie nicht mehr in Frage. "Wer weiß - wenn die mir eine Million bieten, bin ich natürlich auch käuflich", gibt sie mit einem verschmitzten Grinsen zu. Was sich Saskia Valencia allerdings sehr gut vorstellen könnte, wäre, Großmutter zu werden. "Da würde ich mich total drüber freuen!" Wie eine alte Frau käme sie sich deswegen noch längst nicht vor. Ihre Tochter ist 24 Jahre alt, ihr Sohn gerade 19 geworden. Das Verhältnis zu ihren Kindern beschreibt die Schauspielerin als sehr innig. "Wir sind insgesamt eine enge Familie, der Familienfeste und der Zusammenhalt ganz wichtig sind. Daraus habe ich immer meine Kraft geschöpft."
Über ihre Beziehung zu Schauspielkollege Helmut Zierl (54) verriet Valencia einmal, dass ein Streit des Paares mitunter recht heftig ausfallen könne. Ist eine vernünftige Streitkultur das Salz in der Suppe für eine funktionierende Partnerschaft? "Für mich eigentlich ja. Ich finde, nichts ist schlimmer, als wenn man Probleme unter den Tisch kehrt." Scheinbar haben sie und der Norddeutsche die perfekte Balance gefunden, denn ihre Liebe hält nun schon beinahe zehn Jahre - obwohl es schwierig ist, bei dem jeweils hohen Arbeitspensum, Zeit füreinander zu finden. "Wir suchen uns unsere Nischen an den Wochenenden." Gemeinsame Aktivitäten schweißen das Paar zusammen. "Wir laufen beide gerne und mögen Sport. Und wir sind gerne in der Natur, bei uns in Lütjensee am See, und schwimmen. Wir reisen auch gern, wenn wir das schaffen." Dennoch müsse man "natürlich aufpassen, dass man nicht plötzlich so in seinem Prozedere drin steckt, dass man für den anderen keine Aufmerksamkeit mehr hat."
Wenn ihr Lebensgefährte nicht da ist, um sie ein wenig aus dem stressigen Alltag zu holen, lässt sich die sympathische Mittvierzigerin auch schon mal ein heißes Bad ein, "mit irgendwas, das gut riecht", gönnt ihrem Gesicht eine Beauty-Maske und genießt dazu ein Glas Rotwein. In der Regel muss sie nach einem anstrengenden Drehtag allerdings schon wieder den nächsten Text pauken. Trotzdem betreibt sie in ihrer Freizeit noch Gehirnjogging: "Ich habe hier eine Französischlehrerin, mit der ich mein Französisch verbessere", verrät Valencia, die scheinbar unerschöpfliche Energiereserven besitzt und, den letzten Rest ihres Snacks kauend, wieder an das Set verschwindet.