Die Zahl der Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 in China geht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wohl zurück. Das deuteten Daten zu 44.000 Fällen an, die China der WHO zur Verfügung gestellt habe, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag. „Es ist zu früh, um zu sagen, dass dieser Rückgang andauern wird. Alle Szenarien sind weiterhin möglich.“ Darüber hinaus zeigten die Daten, dass Covid-19 wohl nicht so tödlich sei wie vergleichbare Erkrankungen wie Sars. Die WHO betonte, dass das neuartige Virus außerhalb von China nur einen sehr kleinen Anteil der Menschen betreffe. In China stieg die Zahl der erfassten Infektionen auf mehr als 70.000, weshalb die Regierung eine Verschiebung der Jahrestagung des Parlaments plant.
US-Passagiere der „Diamond Princess“ nach Hause geflogen
In Bayern sind inzwischen sieben der 14 Menschen, die sich seit Januar mit dem Virus Sars-Cov-2 infiziert hatten, wieder zu Hause. Zu den Voraussetzungen für eine Entlassung zählen mehrere negative Tests auf das Virus. Selten sind schwere Verläufe bisher auch bei den inzwischen 454 nachweislich mit Sars-Cov-2 infizierten Menschen, die sich an Bord des Kreuzfahrtschiffs „Diamond Princess“ mit dem Virus angesteckt hatten. Nach offiziellen Angaben zeigten rund 20 von ihnen schwerere Symptome. Hunderte US-Passagiere des in Japan unter Quarantäne gestellten Schiffes wurden in ihre Heimat ausgeflogen, darunter nach Angaben des US-Gesundheitsministeriums auch mindestens 14 Menschen, bei denen das Virus bereits nachgewiesen wurde. Sie wurden in Kliniken gebracht, die anderen Rückkehrer sollten für 14 Tage in Quarantäne kommen. Die Ergebnisse Hunderter weiterer Tests stehen aus. Am Montag befanden sich noch rund 3000 Menschen auf dem Schiff, darunter acht Bundesbürger. Bei zwei weiteren Deutschen wurde eine Infektion nachgewiesen, sie sind in einer Klinik in Japan. Keine weiteren Ansteckungen gab es bei den Passagieren und der Crew von der in einem Hafen in Kambodscha liegenden „Westerdam“. Zuvor war eine 83-jährige Amerikanerin positiv getestet und ins Krankenhaus gebracht worden.
Mit der Lage der Deutschen auf den beiden Schiffen befasste sich am Montag der Krisenstab der Bundesregierung. Dabei ging es darum, ob für eine Rückkehr der Passagiere Unterstützung der Regierung nötig ist. Laut dem „Spiegel“ laufen im Fall der „Diamond Princess“ bereits konkrete Gespräche mit Italien. Die dortige Regierung will demnach ihre Staatsbürger bald mit einem Flugzeug aus Japan abholen und könnte die Deutschen mit nach Europa nehmen.