Die Stadt Bremen kennt Leonie schon ziemlich gut. Regelmäßig besucht die Schülerin ihre Großeltern hier. Doch das war bisher immer dann, wenn gerade kein Freimarkt stattfand. Dank ihres Praktikums in der Redaktion der Kinderzeitung ist sie nun genau in der Herbstferien in der Hansestadt und kann endlich den Freimarkt und einige der Fahrgeschäfte kennenlernen. Die Leser der Kinderzeitung lässt sie an ihrem ersten Freimarktbesuch gern teilhaben.
1 Süßes statt Drehungen
Es ist Dienstagnachmittag. Kaum überschlagen sich die ersten Karussells, ist die Bürgerweide auch schon voll mit Besuchern. Darunter auch Leonie. Ein strahlend blauer Himmel und jede Menge Sonne begleiten sie. Gleich am Eingang steht das Fahrgeschäft Mr. Gravity. Das 20 Meter hohe Karussell ähnelt einer Bratpfanne, die sich mächtig viel dreht. Leonie beobachtet das ganz genau und kommt dann zu dem Schluss: „Da bekommen mich keine zehn Pferde hinein.“
Stattdessen greift sie zu Schmalzkuchen. „Ich kannte das gar nicht. Ich dachte, das ist ein richtiger Kuchen mit einer Füllung.“ Schnell ist die kleine Tüte verputzt. Und Leonie findet: „Das ist lecker und schmeckt nach mehr“.
2 Im Schnelltempo durch die Mine
Das Sommer- und Strandgefühl, das Laufgeschäft Big Bamboo vermittelt, reizt Leonie nicht. Stattdessen fällt ihr Blick ein paar Meter weiter auf eine riesige Anlage: der Höllenblitz. Was Leonie noch nicht weiß, tiefe Abgründe, brodelnde Lava, ein Wasserfall, Explosionen und dichter Nebel reißen die Besucher dieser Achterbahn mit sich, wenn sie durch ein alte Mine rasen. „Das sieht cool aus“, sagt sie und steht schon in der Schlange, um sich ein Ticket zu holen. Die Fahrt ist recht schnell vorüber, hat sich aber gelohnt. „Der Name Höllenblitz wird dem Ganzen gerecht“, so Leonie hinterher.
Note: 1-
3 Premiere im Break Dancer
Kaum hat Leonie den Geschwindigkeitsrausch im Höllenblitz verarbeitet, wartet das nächste Abenteuer. Auch das Fahrgeschäft „Break Dancer“ ist dem Gast unbekannt. Das möchte sie gern ändern und nimmt in einer der Gondeln Platz. Dann geht der Spaß los. Immer im Kreis und dazu noch die Drehungen der einzelnen Gondeln. Als Leonie nach einer für sie gefühlten Ewigkeit wieder einsteigt, ist sie völlig fertig. „Das wollte nicht enden. Dieses hin und her, mal schnell, mal langsamer. Jetzt ist mir etwas schlecht“, sagt sie nach ihrer Premierenfahrt. Aber sie würde es sicher noch einmal machen, fügt sie noch hinzu.
Note: 2
4 Einfach ein Muss
Während sich Leonie wieder fängt, steuert sie auf den Gladiator zu. Das Fahrgeschäft besteht aus einem 58 Meter langem Arm. An seinen Enden hängen freischwingende Gondels, die sich munter auf und ab drehen. Hier muss die Besucherin nicht überlegen. „Da fällt mir nur ‚Hilfe!‘ ein“, sagt sie und geht weiter. Vielleicht eine gute Entscheidung. Schnell sicher ist sie sich, in der Wilden Maus mitzufahren. Danach ist sie begeistert. „Ich habe geschrien. Ich dachte in den Kurven, ich falle herunter. Das war cool.“
Note: 2
Gar nicht so harmlos
Als nächstes fällt Leonies Blick auf den Musikexpress. Bremer kennen dieses Fahrgeschäft natürlich. Die 14-Jährige steigt ein, ohne lange zuzugucken. Die erste Runde ist entspannt. Aber dann geht es richtig los. „Es wurde so schnell. Ich habe mir so das Ende herbei gesehnt“, sagt sie im Nachhinein. Und sie steigt auch früher aus, zusammen mit etwa zehn weiteren Personen, denen diese wilde Fahrt im Kreis zu viel wird. Leonie ist nun schlecht. Dafür gibt es von ihr die Note 3 für den Musikexpress.
Note: 3
Grusel in der Geisterstadt
Zum Schluss möchte Leonie noch etwas Nervenkitzel, doch nicht in Form von wilden Drehungen. Die Geisterstadt zieht sie an. Angeblich nichts für schwache Nerven. Ob Leonie die hat? Schon beim Einstieg wird sie getestet. Ein zombieähnlicher mit Verletzungen im Gesicht nimmt neben ihr Platz, dann öffnet sich die Tür und der Wagen fährt ins Dunkle. „Drinnen kamen plötzlich zwei Typen von zwei Seiten auf mich zu. Das war schon gruselig. Das nächste Mal würde ich auf jeden Fall mit jemanden zusammenfahren“, beschließt sie.
Note: 2
Stärkung zum Abschluss
So viel Aufregung macht dann doch wieder hungrig. Und so entscheidet sich Leonie Richtung Ausgang noch für eine Brezel. „Die gibt es auch bei uns, aber die sind nicht so groß und fluffig“, stellt sie schon vor dem ersten Biss fest. Als sie dann hinein beißt, bestätigt sie ihre Annahme und lässt sich die Brezel schmecken. Aber nicht gleich die ganze. So ganz ist ihr Magen noch nicht wieder genesen von dem vielen Erlebten. Leonie hatte viel Spaß bei ihrem ersten Besuch auf dem Bremer Freimarkt und kommt ganz sicher wieder, wenn es irgendwie möglich ist.