Soziale Netzwerke
Die meisten Sozialen Netzwerke sind erst ab 13 Jahren erlaubt. Und dann auch nur, wenn deine Eltern einverstanden sind. Wer in den Sozialen Medien unterwegs ist, sollte genau überlegen, was er oder sie postet. „Das Internet vergisst nichts“, sagt Cornelia Holsten. Sie ist Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt. Diese ist unter anderem dafür zuständig zu überprüfen, ob sich Medien wie Fernsehsender an die gesetzlichen Regeln halten. Vielleicht findest du ein Bild heute witzig und in paar Jahren ist es dir peinlich? Deshalb sollte man sich vor jedem Posting überlegen: „Welche Fotos möchte ich mein Leben lang im Netz finden?“, meint Holsten. Ebenfalls wichtig: „Wenn Fremde im Internet Kontakt aufnehmen wollen, gilt das Gleiche wie auf der Straße – nie darauf eingehen“, sagt die Expertin.

Die Expertin Cornelia Holsten gibt Tipps für den richtigen Umgang im Netz.
Nichts verpassen
Angst etwas zu verpassen, sei etwas ganz Normales, sagt Expertin Cornelia Holsten. Wer viel in den Sozialen Medien unterwegs ist, bekommt schnell das Gefühl, die anderen haben ein total spannendes Leben. Es gibt sogar ein Wort dafür – Fomo. Die Abkürzung steht für „fear of missing out“. Das ist Englisch und bedeutet übersetzt: Angst etwas zu verpassen. Gefährlich wird es, wenn die Zeit am Handy wichtiger wird, als das Spielen mit Freunden oder die Zeit mit der Familie. Da sei es hilfreich, eine bestimmte Bildschirmzeit zu vereinbaren und sich auch daran zu halten. „Hier könnten auch Kinder Vorbilder für die Eltern sein“, sagt Holsten. Denn auch viele Erwachsene verdaddeln viel Zeit vor dem Bildschirm. „Seine Nachrichten muss man aber nicht alle fünf Minuten kontrollieren“, sagt Holsten.

Falsche Infos
Im Internet finden sich Informationen zu allen möglichen Themen. Doch Achtung: Nicht immer sind die veröffentlichten Infos wahr. Auch auf einer Seite, die auf den ersten Blick unverdächtig erscheint, können Falschinformationen verbreitet werden. „Das Layout alleine ist nicht entscheidend“, sagt Expertin Cornelia Holsten. Um zu überprüfen, ob eine Nachricht stimmt, gibt es einige Möglichkeiten. Liest du eine Info in den Sozialen Netzwerken oder auf einer Nachrichtenseite einer Tageszeitung oder eines Magazins? In den Sozialen Medien verbreiten sich Falschnachrichten häufig besonders schnell. Wichtig ist auch die Art, wie ein Text geschrieben ist. „Falsche Nachrichten sind häufig so formuliert, dass sie Angst einflößen oder empören sollen“, sagt Holsten. Weiterer Punkt: „Ist eine bestimmte Nachricht nur auf einer Seite? Oder gibt es andere Quellen?“ Berichten mehrere bekannte und seriöse Nachrichtenseiten über ein bestimmtes Ereignis, ist es wahrscheinlicher, dass es wahr ist. Im Zweifel gilt: Wenn du unsicher bist, frag deine Eltern oder eine andere erwachsene Person.

Online zocken
Das Internet ist voll mit Games – ob als App oder als Spiel im Internetbrowser. Viele dieser Spiele erscheinen auf den ersten Blick kostenlos. Doch Achtung: Auch sie können etwas kosten. „Entweder es kostet Geld, wenn ich sie runterlade oder wenn ich sie spiele“, sagt Cornelia Holsten. Oft sind die Spiele so aufgebaut, dass es sehr lange dauert, bis man das nächste Level erreicht. Kauft man sich bestimmte Fähigkeiten oder Punkte, geht das schneller. „Die Spieleanbieter nutzen aus, dass man in das nächste Level will“, sagt Holsten. Daher gilt: Immer aufpassen und keine Zusatzleistungen kaufen. Das kann nämlich sehr schnell, sehr teuer werden.

Blöde Erfahrungen
Wenn du online etwas liest oder siehst, was dir Angst macht oder ein ungutes Gefühl gibt, sprich mit einer erwachsenen Person darüber. Das müssen nicht unbedingt deine Eltern sein – du kannst dich auch an Lehrkräfte, Jugendleiter oder andere Erwachsene wenden. Das gilt auch, wenn ein Kind online gemobbt wird. Online ist Mobbing nämlich genauso schlimm wie im echten Leben. Auch wenn du im Netz etwas falsch gemacht hast, etwa verbotenerweise Geld für ein Spiel ausgegeben hast, solltest du mit jemanden darüber reden. „Wichtig ist, nicht einfach schweigen und verdrängen, sondern aktiv werden“, sagt Cornelia Holsten. Kannst du dich in deinem Umfeld niemanden anvertrauen, kannst du dich auch an die Online-Beratungsplattform www.juuport.de wenden. Dort helfen dir junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren, die für diese Aufgabe speziell geschult wurden. Oder du kannst bei der Nummer gegen Kummer unter 116 111 anrufen. Auch dort gibt es kostenlose Hilfe von Fachleuten. Mehr Infos findest du hier: www.nummergegenkummer.de.

Sicher unterwegs
Das Internet birgt zwar Gefahren, bietet aber auch viele tolle Möglichkeiten: Neues lernen, Bastel- und Kochtipps, Hörspiele, Musik hören, Filme schauen, mit Oma und Opa, die weit weg wohnen, per Video telefonieren. „Das macht auch echt Spaß“, sagt Holsten. Wichtig ist, mit dem Internet und seinem Angebot gewissenhaft umzugehen. Genauso wie im Straßenverkehr, sollte man sich auch im Internet auskennen, bevor man alleine loszieht. Wenn du mehr über das Netz lernen willst und online sicherer unterwegs sein möchtest, kannst du auch einen Internetführerschein machen. Das ist kein offizielles Dokument, ähnlich wie beim Fahrradführerschein kannst du aber dein Wissen unter Beweis stellen und spannende neue Infos lernen. Mehr unter www.internet-abc.de.