Ruhig liegt das Schiff Polarstern am Kai in Bremerhaven. Dabei hat der Eisbrecher schon viel erlebt. 2019 ließ er sich an einer großen Eisscholle festfrieren und driftete mit dieser rund ein Jahr lang durch die Arktis. An Bord waren viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie haben untersucht, welchen Einfluss die Arktis auf das globale Klima hat. Auf der Erde wird es nämlich immer wärmer. Deswegen schmilzt an den Polen auch mehr Eis. Das wiederum könnte schwere Folgen haben für unsere Natur, aber auch die Menschen und Tiere.
Deshalb ist es wichtig zu verstehen: Was passiert in der Arktis?
Eine der Polarforscherinnen heißt Luisa von Albedyll. Sie arbeitet am Alfred-Wegner-Institut in Bremerhaven und war drei Monate an Bord der Polarstern in der Arktis. In der Youtube-Serie „MINT auf Mission“ erzählt sie Schülerreporter Max von ihrer Forschung, wie es war in der Arktis zu arbeiten und wieso ein großer Teil ihrer Arbeit vor dem Computer stattfindet.

Arbeit in der Arktis: Luisa zieht einen Schlitten mit dem Messinstrument, das die Meereisdicke misst, über eine Eisscholle.
„Polarforschung bietet die Möglichkeit an einem Thema zu arbeiten, dass faszinierend, schön und dringlich ist“, sagt Luisa. Sie untersucht das Meereis. Das ist Eis, das entsteht, wenn der Ozean gefriert. „Mich interessiert vor allem die Frage: Was macht das Meereis dicker oder dünner“, sagt Luisa. Die Dicke des Meereises ist ein wichtiger Baustein, um zu verstehen, wie sich unser Klima entwickeln wird. Andere Polarforschende beschäftigen sich mit der chemischen Zusammensetzung des Eises, rechnen Modelle aus, die helfen sollen, Vorhersagen über das Klima zu treffen oder entwerfen neue Messgeräte.
Die drei Monate auf der Polarstern waren für Luisa eine besondere Erfahrung. Es ist ihre dritte Expedition gewesen. „Es wäre natürlich cool, wenn ich noch mehr auf Forschungsreise sein könnte, aber der Hauptteil meiner Arbeit ist am PC“, erklärt die Wissenschaftlerin. Auf speziellen Satellitenbildern schaut sie sich an, wie das Eis sich bewegt und verändert. Nach einer Forschungsreise wertet Luisa zudem die Daten aus. Auf einer Expedition heißt es nämlich: So viele Daten sammeln wie möglich. Dazu gehen Forschende wie Luisa oft raus auf‘s Eis. Damit sie keine nassen Füße kriegen und nicht frieren, sind sie dick eingepackt in spezielle Anzüge. Diese schützen gegen Nässe oder halten schön warm, auch wenn es eisig kalt ist. „Die Sachen sind zwar klobig, aber bequem“, erzählt Luisa. So einen Anzug hat beim Dreh der Youtube-Serie Schülerreporter Max auch gleich anprobiert. Warm eingepackt drehte er im Lager eine Proberunde – sogar mit einem Schlitten. Bei ihren Einsätzen draußen haben die Forscherinnen und Forscher viel Ausrüstung dabei, zum Beispiel Messgeräte. Auch diese haben sich Max und Luisa angeschaut. Die Eisdicke etwa werde mit einem speziellen Instrument bestimmt, erzählt Max. Die Arbeit in der Kälte stellt er sich nicht einfach vor: „Sich selbst bewegen und die Materialien – das muss schon sehr anstrengend sein.“

Luisa und Max in Bremerhaven beim Dreh der Youtube-Serie „MINT auf Mission“. Im Hintergrund ist die Polarstern zu sehen.
Für Luisa war der Dreh eine schöne Gelegenheit sich an die Expedition zu erinnern. Sie findet es gut, ihre Begeisterung für ihre Arbeit weitergeben zu können. „Ich würde mich freuen, wenn Kinder das für sich entdecken“, sagt sie.
Die Serie „MINT auf Mission“ kannst du dir auf dem Youtube-Kanal #MINTmagie anschauen. Die Folge mit Max und Luisa über den Beruf der Polarforscherin erscheint am Freitag, 11. Februar.