Am Rheinufer wird ein Toter gefunden. Und der ist definitiv nicht eines natürlichen Todes gestorben. Eine lange Suche nach dem Mörder bleibt allerdings aus: Den Mann, der für den Tod eines Technikers für Ausflugsschiffe verantwortlich ist, hat Freddy Schenk (Dietmar Bär) schon kurze Zeit später am Telefon. Und er verrät dem Kommissar auch direkt seinen Namen: Daniel Huberty (Stephan Kampwirth).
"Hubertys Rache" heißt der neue "Tatort" aus Köln (Sonntag, 20.20 Uhr, ARD) und damit ist auch direkt klar, was Huberty will: Vergeltung. Und seine eigene Weste reinwaschen. Huberty droht, das Schiff in die Luft zu sprengen, wenn nicht sofort fünf von ihm benannte Personen an Deck gebracht werden. Sie alle waren in irgendeiner Form involviert, als der ehemalige Gymnasiallehrer vor einigen Jahren wegen Missbrauchs an einer 14-Jährigen angeklagt wurde: eine Staatsanwältin, die sich schon an Bord befindet, die Mutter des Opfers, Hubertys Ex-Frau und deren neuer Mann sowie ein reicher Immobilienunternehmer, der Huberty einst Steine in den Weg legte, als dieser seinen Ruf wiederherstellen wollte. Glück für die Kommissare: Huberty ist dem Unternehmer nie persönlich begegnet. Fotos des medienscheuen Unternehmers gibt es im Netz nicht.
Ein riskanter Plan
Also gibt Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) sich als eben dieser aus und gelangt so aufs Schiff. Ein riskanter Plan, von dem Schenk alles andere als begeistert ist. Und tatsächlich entpuppt sich die Situation als überaus gefährlich. Huberty hat eine Waffe, eine Bombe, mehrere Geiseln und angeblich auch noch einen geheimen Komplizen an Bord.
Eva A. Zahn (Buch) und Marcus Weiler (Regie) haben ein von vorne bis hinten spannendes, gut besetztes und in großen Teilen authentisch wirkendes Kammerspiel zusammengesponnen, das "Tatort"-Zuschauer am Sonntagabend mal wieder zufrieden ins Bett schicken wird. "Hubertys Rache" ist einer der spannendsten Krimis seit Langem.