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Die Ernährung der Zukunft bietet spannende Innovationen und jede Menge Experimente Pflanzt du noch oder druckst du schon?

Hamburg. Brötchen mit Eis? Reis, der im Dunkeln leuchtet? Wer weiß schon, was es in der Zukunft auf dem Markt geben wird? Produzenten entwickeln immer neue Lebensmittel und kämpfen um Plätze im Supermarktregal, damit die Innovationen dann auf dem Teller der Verbraucher landen. Diesem Phänomen waren die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d der Bremer St.
22.05.2017, 00:00 Uhr
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Von Aus der Klasse 8d der St.-Johannis-Schule in Bremen-Mitte von Greta Schemmel, Auguste Mields, Anneke Günther und Chiara Glandien

Hamburg. Brötchen mit Eis? Reis, der im Dunkeln leuchtet? Wer weiß schon, was es in der Zukunft auf dem Markt geben wird? Produzenten entwickeln immer neue Lebensmittel und kämpfen um Plätze im Supermarktregal, damit die Innovationen dann auf dem Teller der Verbraucher landen. Diesem Phänomen waren die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d der Bremer St.-Johannis-Schule auf der Spur.

Bunter, spannender und immer wieder neu: Mittels Tricks und großen Versprechungen versuchen die Hersteller, den Kunden zu imponieren. So soll es Margarine geben, die den Cholesterinwert verbessert, und Brot, das fit macht. Wenn man den Werbeversprechen Glauben schenkt, dann kann unser Essen scheinbar noch viel mehr, als uns nur satt zu machen. Das Thema Essen ist alltäglich präsent, und wir müssen einen Weg finden zwischen gesundem, vitaminreichem Essen und den von uns so geliebten Pommes und Co.

Im März fand die Lebenmittelmesse Internorga in Hamburg statt. Dort hat sich das Reporterteam der Klasse durch ein breites Spektrum an Lebensmitteln probiert und auch einige Neuerungen entdeckt. Erstaunlich war dabei, dass eigentlich etablierte Produkte wie Pommes oder Eiscreme mit neuen Zubereitungsarten plötzlich auch ein neues Geschmackserlebnis boten.

Traurig war hingegen, dass einige Lebensmittel sogar so fremd erschienen, dass sie kaum mehr wie etwas aussahen, das man zu sich nehmen möchte. Dabei spielt das Aussehen die ganz entscheidende Rolle bei der Speisenwahl. Das bestätigte der Backwarenexperte Andreas Weber.

Immer wieder experimentiere man mit innovativen Neuerungen, so gebe es etwa farbiges Brot in Rot oder Lila, sagt Weber. Das locke die Aufmerksamkeit der Verbraucher, sie seien neugierig, diese Neuigkeiten dann auch zu probieren. „Ein eigentlich vertrautes Produkt in neuem Gewand zu präsentieren, ist eine große Herausforderung, kann aber zum positiven Aha-Erlebnis für den Kunden werden“, sagt er.

Die Klasse beschäftigte sich intensiv mit den neuesten Trends der Lebensmittelindustrie. Die Schüler stellten dabei fest, dass sie sich bei ihren Kaufentscheidungen meistens sehr von der Optik eines Produktes verführen lassen. Doch manchmal wird man in die Irre geführt, und der köstliche Schokoladenaufstrich auf einem Werbefoto enthält eine extragroße Portion Öl, um besonders glänzend zu wirken. Genießbar wäre das Produkt in dieser Form für den Verbraucher aber gar nicht.

Das Aussehen von Lebensmitteln spielt auch eine entscheidende Rolle bei den 3 D-Druckern. Ein solcher Spezialdrucker wurde auch auf der Lebensmittelmesse vorgestellt.

Diese Geräte können mit Pasten gefüllt werden, welche eine cremige oder sogar flüssige Konsistenz haben. Die Pasten werden teilweise erwärmt und in Schichten von dem Drucker übereinander gelegt. Der Vorteil an dieser Innovation ist, dass es kaum zu Materialverlust kommt. Es gibt sogar schon Restaurants, die mit 3 D-Druckern arbeiten.

Auch die NASA möchte welche im Weltraum verwenden. Ein bekannter Nudelhersteller will an einem Drucker arbeiten, der in zwei Minuten 15 bis 20 Nudeln durch Drucken herstellt. Das kann die Produktion von Lebensmitteln in der Zukunft ganz entscheidend verändern.

Durch den Einsatz solcher Technologien und weiterer Zusatzstoffe soll die Produktion der Lebensmittel zusätzlich auch immer schneller werden, wie die österreichische Ernährungswissenschaftlerin Sabrina Chatt auf der Lebensmittelmesse bestätigte.

Ob sich die Zukunft des Essens nun für die Gesundheit der Verbraucher positiv entwickelt oder nicht, in diesem Punkt ist man sich zum heutigen Zeitpunkt in der Lebensmittelindustrie nicht einig. Doch trotz gespaltener Meinung entwickeln sich die Foodtrends immer weiter. Während deutsche Konsumenten noch vor Insekten auf dem Teller zurückweichen, sind Heuschrecken und Mehlwürmer in Asien ein beliebter Snack. Auch Algen erobern die Esstische, denn sie beinhalten einen hohen Nährwert mit vielen Mineralien.

Ob diese nun in Zukunft frisch auf dem Markt verkauft werden oder eher in Fertiggerichten versteckt sind, ist unklar. Zahlreiche Sushiläden gibt es ja auch in Bremen schon, aber ist das die einzige Verarbeitungsmöglichkeit für Algenprodukte? Chlorella kommt heute bereits in Smoothies vor. Diese kann man schon fertig gemixt im Supermarkt kaufen, denn die meisten Menschen haben diese Zutaten in ihrer Küche gar nicht greifbar und müssten sie erst mühsam im Internet bestellen.

Sich selber an den Herd stellen? Die Sache mit dem selbstständigen Zubereiten ist eine große Hürde für viele Verbraucher. Viele Menschen sind so beschäftigt, dass sie mehr und mehr zu Fertiggerichten greifen oder Essen gehen, anstatt selber zu kochen. Eine Umfrage unter Jugendlichen hat ergeben, dass zwar 19 Prozent der Schüler der 8 d täglich oder fast täglich kochen. Allerdings kocht ein knappes Drittel (30 Prozent) nie. Wenn man sich etwas kocht, dann soll es in erster Linie schmecken und schnell gehen. Vegane Ernährung wird auch bei Jugendlichen beliebter. So sind in der 8d Vegetarier oder größtenteils vegan lebende Schüler zu finden.

Zu beobachten ist, dass Kochsendungen immer noch sehr beliebt sind und die Ausstattung von Küchen heute bei vielen Verbrauchern mehr Beachtung findet, als noch vor einigen Jahren. Ein Smoothiemixer kann ganz selbstverständlich neben dem Wasserkocher stehen. Neben der Funktionalität spielt auch das Design von Küchen und Küchengeräten eine größere Rolle als früher.

Was bringt also die Zukunft? Der Trend geht zu schnell zubereiteten, frischen Gerichten, die einen gesundheitlichen Mehrwert für den Verbraucher haben. Fazit: Für uns Schüler gilt, dass es uns immer auch wirklich gut schmecken muss, ganz egal, ob wir täglich gesunde Gerichte oder auch ab und zu einmal ungesundes Fast Food essen wollen!

„Das Essen der Zukunft soll einen Mehrwert für die Gesundheit haben.“ Expertin Sabrina Chatt
„Ein vertrautes Produkt in neuem Gewand kann zu Aha-Erlebnis führen.“ Backwarenexperte Andreas Weber
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