„Dachstuhlbrand an der Ortsstraße 6 in Wittstedt“, lautete die Alarmierung der Brandschützer am vergangenen Sonnabend. Um 17.23 Uhr meldete sich die Einsatzleitstelle bei den Feuerwehren aus Lohe, Bramstedt, Driftsethe und Stotel. Der Einsatzleitwagen und der Hygienetrupp der Gemeinde Hagen sowie der Rettungsdienst mit Notarzt sowie die Polizei rückten ebenfalls zu dem reetgedeckten Stallgebäude aus. Da die Wittstedter Wehr aus technischen Gründen abgemeldet war, wurde sie erst auf Anregung des Ortsbrandmeisters Kristian Kück nachalarmiert. Die Brandschützer mussten ihr Einsatzfahrzeug mit Muskelkraft anschieben und erreichten so erst später den Einsatzort.
Mit insgesamt rund 100 Feuerwehrleuten ließ sich ein Vollbrand des Dachstuhls letztlich verhindern. Unter Atemschutz gingen sie im Innern des Gebäudes gegen das Feuer vor. So wurden die aus ungeklärten Gründen in Brand geratenen Futtermittel noch auf dem Dachboden gelöscht und weggeräumt. Heu und Stroh neben dem Gebäude konnten im Freien abgelöscht werden. Menschen kamen nicht zu Schaden, zwei Hunde wurden von den Nachbarn gerettet. Nach etwa zwei Stunden war der Einsatz an dem etwa 200 Jahre alten Bauernhaus beendet. Die Polizei schätzt den Schaden auf einen fünfstelligen Betrag; die Ermittlungen dauern an.
„Ich war im Dorfgemeinschaftshaus und habe Brandgeruch festgestellt“, berichtete Richard Amelung, der beim Blick aus dem Fenster den Qualm am Dach des alten Strohdachhauses sah. „Der Rauch quoll aus allen Nähten“, sagte Wittstedts ehemaliger Feuerwehrchef. Als er die Leitstelle anrief, um weitere Hinweise zu geben, hieß es, der Brand sei bereits von Nachbarn gemeldet worden, und das Gespräch wurde beendet. Amelung ärgerte sich darüber: „Ich finde es nicht gut, wenn Hinweise aus dem Ort nicht gehört werden“, sagte er. Er habe dann den Einsatzkräften aus Stotel den Weg zum etwas abgelegenen Brandort gezeigt. „Die waren nach zehn Minuten vor Ort“, freute sich Amelung. Er hätte es sinnvoll gefunden, die abgemeldete Wittstedter Wehr trotz Abmeldung zu alarmieren. „Wir haben hier die Ortskenntnis, wissen, wo Hydranten sind und können ortsfremden Kräften hilfreiche Tipps geben“, erklärte Amelung.