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Heiratsmarkt Das Feuerwerk bleibt

Zunächst stand es zur Frage, ob das traditionelle Feuerwerk des Brokser Heiratsmarktes veranstaltet werden kann – vor allem der Umwelt zuliebe. Nach Recherchen kommt die Verwaltung zu einem positiven Schluss.
12.07.2023, 15:46 Uhr
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Von Dagmar Voss/DV

Bruchhausen-Vilsen. Schon seit einiger Zeit – und konkret im vergangenen Jahr – hatten die Politiker in der Samtgemeinde und im Flecken Bruchhausen-Vilsen über klimagerechtes Verhalten auch für den Brokser Markt nachgedacht. In die Betrachtungen floss unter anderem das traditionelle Feuerwerk am Freitagabend ein, das schon seit 1966 den Himmel erleuchtet. Sollte man diese Marktattraktion eventuell ganz abschaffen? Für eine sachgerechte Beurteilung war der Verwaltung die Aufgabe zuteilgeworden, zu dem Thema Recherchen anzustellen. Daran setzte sich Marktmeister Ralf Rohlfing, der dank seiner Position vermutlich den breitesten Überblick haben dürfte.

In den vergangenen Ausschusssitzungen, vor allem beim Marktausschuss, waren Rohlfings fundierte Erhebungen schließlich diskutiert worden. Und man war allgemein zu dem Schluss gekommen: „Das Feuerwerk bleibt.“ Welche Grundlagen dabei im Einzelnen erörtert worden waren, erklärten nun bei einem Pressegespräch Samtgemeinde-Bürgermeister Bernd Bormann, Flecken-Bürgermeister Lars Bierfischer und Marktmeister Ralf Rohlfing.

Feuerwerk als Herzensangelegenheit

Klar war für Bormann, dass es beim Feuerwerk um eine Herzensangelegenheit ging. Immerhin zog das Feuerwerk schon immer sehr viele Gäste an. „Damals beim Markt-Jubiläum war ja auch ein zweites Feuerwerk im Gespräch gewesen – allerdings auch die Frage, ob das überhaupt noch zeitgemäß sei bei den Feinstaubbelastungen. Also sind einige Alternativen erwogen worden“, erklärt Bierfischer. „Da haben wir über Laser- oder Drohnenshows gesprochen, möglicherweise eins davon auch zum Abschluss.“ Dazu konnte Fachmann Rohlfing berichten, dass sich bei dieser Suche nach klimafreundlichen Alternativen vor allem herausgestellt hatte, dass die Shows erheblich kostenaufwendiger seien, insbesondere angesichts der technischen Seite. Bei dieser Art von Lichtspektakeln müssten außerdem beträchtliche Vorbereitungen getroffen werden, die Kosten und vor allem den Zeitaufwand steigerten.

Für die kritische Auseinandersetzung in den politischen Gremien war es sicher sehr hilfreich, dass Rohlfing Ausführungen zu Pyrotechnik und Umweltfreundlichkeit auf vier Seiten Papier dargestellt hatte. Darunter Beispiele aus anderen Kommunen in Europa. Mit dabei eine Grafik zu den Untersuchungen, die die Schweizer zu ihrem "Züri Fäscht" angestellt hatten – dem wohl größten Jahrmarkt und Stadtfest unserer Nachbarn in Zürich, immer am letzten Juliwochenende. Zum Fest gehören an zwei Abenden halbstündige Feuerwerke mit dazu. Also eine vergleichbare Dauer mit dem hiesigen.

Ganz unten auf der Liste

Das genauere Untersuchen der CO2-Emissionen der Schweizer erbrachte die Erkenntnis, dass es eine Reihe von Belastungen gebe. Die meisten in Höhe von 42 Prozent von den an- und abreisenden Besuchern in Autos. Etwas weniger von Mahlzeiten oder noch weniger von Materialtransport. Aber ganz unten auf der Liste, mit einer Quote von 0,2 Prozent, landete das Feuerwerk. Auch deutschlandweit, so Rohlfing, gehe man bei den vergleichbaren Belastungen durch diese kontrollierten Amüsements von einer Belastung von 0,24 Prozent aus.

„Dazu muss man den Unterschied zwischen einem kontrollierten Feuerwerk hier und wilder Silvesterböllerei sehen“, sind sich die Herren einig. Diese 15 Minuten Himmels-Spektakel seien für alle ein Höhepunkt und man könne sich, zum Beispiel Tierbesitzer, gut darauf einstellen. So wurde der schon lange hier tätige Pyrotechniker Sven Schneider beauftragt, möglichst umweltschonende Materialien zu verwenden. Am Freitagabend, 25. August, kann so ab 22 Uhr ohne schlechtes Gewissen der Himmel in bunten Farben erleuchtet werden.

Info

Der Brokser Heiratsmarkt beginnt am Freitag, 25. August, und dauert bis Dienstag, 29. August, an

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