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Nach Gewaltvorfällen Brokser Heiratsmarkt: Welche Bilanz Polizei und Marktteam ziehen

Der Brokser Heiratsmarkt war ein Highlight, trotz Vorfällen und besorgter Anrufe. Polizei und Marktteam sind zufrieden und blicken bereits auf das nächste Jahr. Ein Rückblick auf die Ereignisse.
26.08.2024, 17:35 Uhr
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Brokser Heiratsmarkt: Welche Bilanz Polizei und Marktteam ziehen
Von Ivonne Wolfgramm

"Ein Highlight nach dem anderen", fasste Hermann Hamann, Vorsitzender des Marktausschusses, die ersten drei Tage des Brokser Heiratsmarktes zusammen. In gewohnter Manier tagte der Ausschuss am Montagnachmittag im Gasthaus Mügge, um sich von allen Beteiligten auf den neuesten Stand hinsichtlich des Marktes bringen zu lassen. Nach der gefährlichen Körperverletzung, bei der ein 17-Jähriger am Freitag schwer verletzt wurde (wir berichteten) – und auch dem Messerangriff in Solingen – stellte sich vor allem die Frage: Wie beurteilt die Polizei die Situation?

Welches Fazit zog die Polizei am Montagnachmittag?

"Das Markteinsatzgeschehen war wie in den Jahren zuvor", berichtete Gesamteinsatzleiter Holger Schmöe von der Polizeiinspektion Diepholz. Körperverletzungen, Klein- und Trunkenheitsdelikte standen für die Beamten in den vergangenen Tagen auf der To-do-Liste. Trauriger Höhepunkt sei bereits am Freitagabend die Körperverletzung des 17-Jährigen gewesen. "Das war eine heikle Geschichte", resümierte Schmöe. Der Tatverdächtige konnte ermittelt werden, und die Ermittlungen in dieser Sache dauern an.

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Holger Schmöe berichtete außerdem von Anrufen besorgter Bürger, die bei der Dienststelle in Syke eingingen, besonders vor dem Hintergrund der Messerattacke in Solingen am vergangenen Freitagabend. Die Polizeiinspektion reagierte mit mehr sichtbarer Präsenz auf dem Brokser Heiratsmarkt. "Die haben wir zwischen Sonnabend und Montag deutlich erhöht", sagte Schmöe.
Jeden Besucher einzeln zu kontrollieren, sei nicht möglich, die Beamten hätten jedoch mitunter gezielte Kontrollen durchgeführt. So haben die Einsatzkräfte bei einem Besucher in einem Festzelt eine Schusswaffe sicherstellen können; ebenso wie Einhandmesser und Schlagringe. "Wir haben immer Delikte im Dunkelfeld, und gewisse Taten kann man nicht verhindern", betonte der Einsatzleiter. Aber: "Im Kern war das durchaus ein ruhiger Markt."

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Gemeindedirektor Bernd Bormann wollte wissen, ob das Einrichten einer Waffenverbotszone auf dem Marktgelände eine Maßnahme zur Prävention sei. "Das bringt uns nichts", entgegnete Holger Schmöe, "Wenn einer ein Messer mitbringt, weiß er, was er macht."

"Wir werden es nicht komplett vermeiden können, dass der Markt straffrei bleibt. Jeder Einsatz ist einer zu viel", sagte Marktmeister Ralf Rohlfing zu diesem Thema. Bei den Planungen fürs nächste Jahr wolle man diesen Aspekt noch stärker in den Fokus rücken.

Wie viel hatten Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz (DRK) auf dem Markt zu tun?

Für die Feuerwehr war das Marktgeschehen bisher ruhig, wie Bruchhausen-Vilsens Ortsbrandmeister Andreas Steen informierte. Neben einem Einsatz außerhalb des Marktes mussten die Einsatzkräfte am Sonntag dem DRK Hilfestellung leisten. "Wir hoffen, dass das so bleibt", sagte Steen.

Rund 100 Einsätze konnte das DRK bis Montagnachmittag, 14.30 Uhr, verzeichnen. "Das ist ein guter Marktdurchschnitt", erklärte Daniel Glatzel vom DRK. "Es war alles dabei. Vom Pflasterkleben bis zur Körperverletzung." Die Belastung für die Ehrenamtlichen werde jedoch immer stärker. Die aktuelle Situation im Rettungs- und Krankenhauswesen sorge beim DRK dafür, "dass wir immer öfter auch extern unterwegs sind und selbst Patienten vom Markt ins Krankenhaus fahren. Für uns bedeutet das mehr Personal und Fahrzeuge."

Wie beurteilt der Marktmeister den Markt bislang?

Ralf Rohlfing ist bislang mit dem Verlauf des Marktes durchaus zufrieden, wie er dem Ausschuss mitteilte. "Die Zusammenstellung des Marktes ist gut. Wir haben Vielfalt, Bekanntes und Bewährtes und Neuheiten." Positiv aufgenommen wurde die neu strukturierte Händlerreihe ebenso wie die neue Positionierung des Brokser Gewerbezeltes, das nun weiter vorne zu finden ist.

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"Dienstag wird noch mal ein traditioneller Powertag", kündigte er den Pferdemarkt an. Dieser war im Vorfeld bereits Gegenstand von Diskussionen gewesen. Die Frage war, ob der Markt künftig in gewohnter Form beibehalten wird. Denn das Ausstellen und Verkaufen von Tieren unterliegt strengen behördlichen Regelungen. "Unser Ziel ist es, den Pferdemarkt zu behalten." Dafür hat das Marktteam auch dieses Mal wieder Vereine mit ins Boot geholt, die mit ihren Pferden ein Schauprogramm anbieten.

Wie zufrieden sind die Schausteller bisher?

"Wenn einer stöhnt, dann auf hohem Niveau", sagte Schausteller Lars Stummer stellvertretend für seine Kollegen. Der Regen am Freitag und Sonnabend hätte zu einigen Einbußen geführt, die der Sonntag jedoch wieder aufgefangen habe. "Wir erreichen das Niveau von 2022 und 2023."

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