Asendorf. Nun schon zum sechsten Mal brachte die A-Cappella-Popband Medlz ihre Fans in und um Asendorf innerhalb kürzester Zeit dazu, sich ein Ticket für den vorweihnachtlichen Auftritt in der St.-Marcellus-Kirche zu sichern. Inzwischen ist es eine liebgewonnene Tradition für das Publikum, aber auch für die Sängerinnen Nelly Palmowske, Silvana Mehnert, Sabine Kaufmann und die Neue im Quartett, Juliane Köbe, das Weihnachtsleuchten in der Region zu verbreiten.
Die Veranstalter Vilsa-Brunnen, der Rotary-Club Bruchhausen-Vilsen und der Verein Lebenswege Begleiten hatten dieses Jahr die Hoyaer Firma Thies & Co. mit ins Boot geholt, die eine Leinwand im Altarbereich aufstellte und so auch Besuchern auf der Empore besseres Sehen ermöglichte.
Kunstvoll gekleidet im Kirchenschiff
In Schwarz gekleidet, bestückt mit changierenden kunstvollen Draperien in Lila und Hellblau, schritten die Künstlerinnen singend durch das Kirchenschiff. Schon die Garderoben der Damen sind jedes Mal eine Augenweide und verbreiten Staunen und eine festliche Atmosphäre. Untermalt von einem ausgeklügelten Farbkonzept zu „Carol Of The Bells“ und „Mary, Did You Know?“ erstrahlten Wände und Decken in Grün und Rot, um dann wieder irisierenden Lichterbündeln Platz zu machen. „Eine Spur Im Schnee“ wurde auf Deutsch besungen, begleitet von rhythmischem Schlittengeläut. Besinnlich dann „Es ist ein Ros entsprungen“. In all den Jahren haben die Künstlerinnen immer wieder Lieder aus aller Welt in der jeweiligen Landessprache vorgetragen. Dieses Mal war es das schwedische Lied „Jul, Jul stralande Jul“, wo es heißt: „Komm, gesegnete Zeit, senk deine weißen Schwingen über Krieg und Blut und Streit, über Menschen, Seufzen und Leid, über der Alten beginnende Nacht, über der Jungen leg deine Wacht!“ So passend im Zeichen der weltweiten Kriege. Ein persönliches Vergnügen bereitet es dem Quartett seit einiger Zeit, Märchen als Hörspiel auf Sächsisch vorzutragen. Ein kleines Beispiel erlebte das Publikum mit dem Vortrag von Schneewittchen.
Mit „O du fröhliche“, in das die Kirchenbesucher einstimmten, ging es nach der Pause weiter. „Petite Papa Noel“ war neu im Programm, gefolgt von „Du wirst vermisst“. Hier zeigte sich mit dem Gesicht der Sängerin in Großaufnahme auf der Leinwand eine weitere Emotion. Ganz besonders berührend ist es jedes Mal, wenn ein Lied ohne Mikrofonverstärkung vorgetragen wird. „Maria durch ein Dornwald ging“ könnte nicht inniger gesungen werden. Mit „Tochter Zion“ wiederum nahmen die vier Künstlerinnen das Publikum mit in den Trubel eines Basars im Morgenland, in den Ursprung der Weihnachtsgeschichte. Man wähnte sich zwischen Kameltreibern und orientalischen Händlern, Bauchtänzerinnen und Wahrsagern, rhythmisch und gestenreich von den Künstlerinnen interpretiert. Und dann katapultiert ins „Winterwonderland“ als Zugabe, präsentierten die Medlz noch „O Tannenbaum“ in allen möglichen Sprachen der Welt. „Wir wissen, das darf bei unserem Auftritt nicht fehlen“, hieß es.
Der Zuspruch des Publikums für die Auftritte der Medlz, der Verzehr vorab und in den Pausen dient auch in diesem Jahr wieder je zur Hälfte dazu, karitative Projekte seitens des Rotary-Clubs und von Lebenswege Begleiten zu finanzieren. Junge Auszubildende sollen auf dem Weg ins Berufsleben Unterstützung von Experten bekommen, und der Rotary-Club möchte seine Projekte in Namibia mit dem Bau einer Grundschule und eines Wohnheims weiter vorantreiben.
Nach sehr „amerikanisch anmutenden“, quirlig-turbulenten Zugaben mit Klatschmarsch und Kasatschok verabschiedeten die Medlz sich. Sabine Kaufmann sagte dazu: „Weihnachten wird überall auf der Welt anders gefeiert, auch in jeder Familie anders. Dieses Weihnachtskonzert weihnachtet still und warm und geht wie immer ans Herz. Und manchmal grölt und groovt es auch wie in den irischen Pubs und lädt zum Tanzen ein.“ Mit „Stille Nacht“ wurde es dann am Schluss des Konzerts ganz besinnlich.