Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Haushalt der Gemeinde Asendorfs Gewerbesteuer fällt deutlich höher aus

Der Asendorfer Haushaltsplan für 2024 ist zwar nicht ausgeglichen, aber die Gemeinde hat dennoch Grund zur Freude. Grund sind die stark gestiegenen Gewerbesteuereinnahmen.
17.01.2024, 15:14 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Asendorfs Gewerbesteuer fällt deutlich höher aus
Von Sabine Lüers-Grulke

Asendorf-Graue. "Diese Zahlen sind eine heiße, cremige Schokolade mit einem Sahnehäubchen obendrauf", lobte bildhaft Asendorfs Bürgermeister Gerd Brüning am Dienstagabend den Haushaltsplan der Gemeinde für das laufende Jahr. Vorab hatte Kämmerer Hannes Homfeld dem Asendorfer Gemeinderat während der Sitzung im Gasthaus Steimke in Graue erläutert, warum es auch von seiner Seite aus nur "einen Daumen hoch" gebe. Der Rat stimmte anschließend einhellig für den Haushaltsplan 2024.

Dieser ist zwar nicht ausgeglichen und hat ein Minus von 400.000 Euro im Ergebnishaushalt, aber das sei "kein strukturelles, sondern ein einmaliges Defizit", erklärte der Kämmerer. Der Grund dafür sei unter anderem der Überschuss von rund 800.000 Euro bei der Gewerbesteuer, die sich positiv entwickelt hätte und deutlich höher ausgefallen sei als angenommen. Asendorfs Liquidität verringere sich zwar, aber die Gemeinde bleibe schuldenfrei.

Die Erträge aus 2023 würden in 2024 aber nicht wieder so hoch ausfallen können, sagte Homfeld: "Da waren auch einmalige Erträge dabei." Allerdings müssten in diesem Jahr höhere Beträge als Samtgemeindeumlage und Kreisumlage gezahlt werden, auch wenn letztere um einen Punkt gesenkt worden sei. 80 Prozent der Asendorfer Einnahmen gehen deshalb als Transferaufwendungen weg.

Zugepflügte Gräben beklagt

Die extrem gestiegene Steuerkraft auf mehr als 3,16 Millionen Euro sorgt aber auch dafür, dass ein großes Budget für Investitionen, Sach- und Dienstleistungen wie die Straßenunterhaltung bereitsteht: insgesamt rund 380.000 Euro. Vor der Abstimmung über den Haushaltsplan warb Brüning dafür, das Budget für die Grabenräumung um 10.000 Euro zu erhöhen; geplant waren in diesem Jahr 25.000 Euro. Der Grund: "Zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich in zahlreiche überschwemmte Keller geguckt und auch gesehen, wo überall keine Gräben mehr sind", sagte der Bürgermeister. In der Grauer Heide beispielsweise sei ein Graben einfach zugepflügt worden mit der Folge, dass die angrenzende Fläche vollgelaufen sei: "Die Feuerwehr hat drei Mal abgepumpt und dann die Schläuche einfach liegengelassen", weil sie ohnehin wiederkommen müsse, so Brüning. "Da ist unglaublich viel versäumt worden in den vorigen Legislaturperioden."

Abriss der Gewächshäuser

Der Rat folgte dem Vorschlag des Bürgermeisters, ebenso bei seinem Vorschlag, die angesetzten 50.000 Euro für den Abriss der Gewächshäuser an der Essener Straße um 15.000 Euro zu erhöhen. Erste Angebote für den Abriss seien eingegangen, und es hätte sich gezeigt, dass die Maßnahme teurer werden wird: "Da ist noch ein 30.000-Liter-Heizöltank drunter und außerdem Asbestreste." Der Abriss sei jedoch notwendig, da die gläsernen Gewächshäuser, in denen zeitweise illegale Wohnungen entstanden waren, marode und gefährlich seien. Eltern sollten ihre Kinder davon abhalten, dort zu spielen, mahnt Brüning.

Die Gemeinde Asendorf hatte die Gewächshäuser aufgekauft, ebenso wie die Alte Posthalterei an der Ortsdurchfahrt. Das ältestes Gebäude innerhalb des Ortskerns sei allerdings mittlerweile ein echter "Lost Place", so Brüning. Die Lehmdecken seien teilweise schon heruntergefallen. Auch nahezu gegenüber tut sich was an der Ortsdurchfahrt: Das seit Jahren als Ruine dastehende Wohngebäude an der Alten Heerstraße ist jetzt wieder eine Baustelle und wird fertiggestellt, nachdem es einen neuen Käufer gefunden hatte und der zu hohe Dachstuhl abgetragen wurde. 

Sorgen machte sich am Dienstagabend in der Einwohnerfragestunde lediglich Kaufmann Torsten Stellmann, der seinen Edeka-Markt gerne noch viele Jahre in Asendorf halten möchte. "Wir können aber nur bleiben, wenn kein zweiter Markt kommt", sagte er. Konkrete Angebote eines weiteren Lebensmittelhändlers oder Discounters gebe es bislang nicht, beruhigte ihn der Bürgermeister: Die Gemeinde hätte sich lediglich eine Grundstücksfläche gesichert, die an das bisherige Gewerbegebiet angrenzt.

Zur Sache

Der Asendorfer Haushalt

Zum Jahresbeginn 2023 betrug die Überschussrücklage gut drei Millionen Euro, was der Kämmerer einen "ausgesprochen guten Wert" nannte. Die Steuerkraft stieg im zurückliegenden Jahr um 23,61 Prozent und übertrumpft damit noch die des Fleckens Bruchhausen-Vilsen. Als Samtgemeindeumlage müssen knapp zwei Millionen Euro  transferiert werden (ein Plus von 381.000 Euro), und als Kreisumlage rund 1,3 Millionen Euro (plus 225.000 Euro).

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)