Tom Heindrichs ist der Mann der Stunde im ADAC Opel Electric Rallye Cup. Durch seinen dritten Sieg in Folge und eine souveräne Vorstellung bei der Rallye Mont-Blanc in Morzine verkürzte der Bruder von Rallye-Weltmeister Thierry Neuville seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf den Spanier Alex Español. Vier Punkte liegen nur noch zwischen diesen beiden Piloten. Der Asendorfer Christian Lemke fuhr derweil mit seiner erfahrenen Beifahrerin Jennifer Gräfe am Fuße des größten Bergs der Alpen auf einen ansprechenden fünften Platz.
"Mit unglaublichen Prüfungen und über 250 Startern war es definitiv das bisherige Highlight der Saison", staunte Lemke über diese Panorama-Rallye. Nach dem Shakedown bekamen es Lemke und Gräfe am ersten Tag des Wochenendes gleich mit sechs Prüfungen zu tun. "Das Gefühl im Auto war super. Die wunderschönen Landschaften im Umland des Mont-Blancs ließen unser Rallyeherz schneller schlagen", berichtete Christian Lemke. Besonders die anspruchsvollen Prüfungen mit knapp 700 Metern Höhenunterschied auf zehn Kilometern seien beeindruckend und materialraubend gewesen.
Lemke: Hatten tollen Flow
„Wir hatten teilweise einen richtig tollen Flow, das hat unglaublich Spaß gemacht. Leider hat uns das Touchieren eines Zaunes in der Power-Stage richtig Zeit gekostet, was eine bessere Platzierung zunichtegemacht hat", erklärte Lemke, der sich am Ende dank einer soliden Vorstellung über den fünften Rang freuen durfte. "Die Rallye Mont Blanc war wieder eine gigantische Veranstaltung – vielleicht sogar noch ein bisschen anspruchsvoller als im letzten Jahr", so der 25-Jährige.
Lemkes Beifahrerin Jennifer Gräfe kam ebenfalls aus dem Schwärmen kaum noch heraus: "Das war eine Rallye mit atemberaubender Klasse. Wir haben gezeigt, dass wir gut miteinander harmonieren." Und das, obwohl die beiden erstmals zusammen in einem Auto unterwegs waren. Zur großen Freude der Teammitglieder und Fans im Opel Servicepark stand sogar der spätere Sieger des Hauptfeldes Eric Camilli am Start und Ziel der Rallye Mont-Blanc. „Ein unvergessliches Wochenende ist zu Ende gegangen, wir sind immer noch begeistert von den Wertungsprüfungen und den freundlichen Menschen vor Ort", sagte Lemke.

Erstmals fuhr Christian Lemke mit Jennifer Gräfe als Beifahrerin.
Mit 102 Punkten liegt der Asendorfer in der Gesamtwertung lediglich 13 Zähler hinter einem Podiumsplatz. Bei der Rallye Stemweder Berg in Deutschland wird Lemke versuchen, den Abstand weiter zu verkürzen. "Das ist unsere Heimstrecke in Deutschland", freut sich der Asendorfer bereits auf die nächste Herausforderung. Bei seiner Heim-Rallye will er sich für das Saisonfinale beim WM-Lauf in Passau mit einem guten Ergebnis bestmöglich in Stellung bringen. "Hoffentlich können wir das Ruder noch herumreißen. Die Meisterschaft bleibt spannend, abgerechnet wird zum Schluss", zeigte sich Lemke abschließend enorm zuversichtlich.