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Verleihung auf der Kulturbühne Bassumer Medaille: Fünf Geehrte und ein musikalischer Höhepunkt

Die Verleihung der Bassumer Medaille wurde auf eine andere Ebene gehoben. Igor Barbosa sorgte für Stimmung, Barbara Zumsande, Manfred Tinnemeyer, Urseln Born, Brigitta Wortmann und Jens Diedrich wurden geehrt.
07.06.2024, 16:03 Uhr
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Bassumer Medaille: Fünf Geehrte und ein musikalischer Höhepunkt
Von Micha Bustian

Die Verleihung der Bassumer Medaille – sie war diesmal in zwei Belangen außergewöhnlich. Erstens: Vor der Kulturbühne war jeder einzelne Platz besetzt, einige Besucher mussten sogar in die erste Etage ausweichen. 130 Besucher – „so viele waren noch nie hier“, freute sich Christian Porsch, der Bürgermeister der Lindenstadt. Und zweitens: All diese 130 Gäste saßen zwischendurch auf ihren Sitzen und schwenkten ihre Arme zur Musik von Igor Barbosa. Der Bassum-Brasilianer, der in der 13. Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ bis ins Halbfinale gekommen war, gab der Veranstaltung eine bisher ungekannte Lockerheit. Das Publikum nahm’s dankbar an. Und die fünf Gewinner auch. Hier sind sie.

Barbara Zumsande: Sie hatte Christian Porsch als Laudator gezogen. Der fand warme Worte für die kirchlich engagierte Dame. „Du lebst die Pfarrei“, lobte der Verwaltungschef für Zumsande, die genau gegenüber der katholischen Kirche wohnt. Dort ist sie auch aktiv. Lektorendienste leistet sie, Kommunionsdienste dazu. Darüber hinaus leitet sie das Krippenspiel, bereitet Familienmessen vor, engagiert sich im Seniorenbesuchskreis und in der Musikgruppe. „Ich habe bestimmt etwas vergessen“, flachste Porsch, ehe er weiter aufzählte: Ortsausschuss, Katholikenrat der Diözese, Maria 2.0 und „sie betreut Kinder von geflüchteten Eltern, während diese Deutsch lernen“.

Manfred Tinnemeyer: „Einer, der handelt, steht jetzt auf der Bühne“, führte Bärbel Ehrich in das Tun Tinnemeyers ein. Schon im zarten Alter von 13 Jahren sei der Bassumer ins Deutsche Rote Kreuz (DRK) eingetreten. Und dann ging es im Ein-Jahres-Rhythmus weiter: Helfer im Krankenwagen, jüngster Jugendgruppenleiter Niedersachsens, Austritt aus dem DRK. Warum? Weil das DRK während des Vietnamkrieges Blut an die US-Streitkräfte verkauft hatte. Das konnte Tinnemeyer nicht akzeptieren. Der Krankenpfleger „mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn“ war Vertrauensmann in der Gewerkschaft, Juso-Vorsitzender bei der SPD und Ausbilder beim Arbeiter-Samariter-Bund – 30 Jahre lang.

Ursel Born: Jürgen Falck stellte das „Ehrenamts-Multitalent“ vor. Er habe sie „mit hochrotem Kopf“ beim Kürbisfest bei Nüstedt in Erinnerung, wo sie den Aufbau quasi im Alleingang gestemmt habe, um anschließend in einer Pfanne Leckeres zu braten. Born ist Vorsitzende des DRK und des Sozialverbandes Bassum. „Da organisiert sie praktisch alle Dinge.“ Falcks Laudatio war mit Abstand die längste – und das nicht, weil er zum Schwafeln neigt. Es gab so viel zu sagen über Born. Sie absolvierte eine Hospizausbildung bei den Maltesern in Twistringen, las in Altenheimen vor, gründete die Tafel in Twistringen mit und darf sich zertifizierte Gesellschafterin nennen. „Wie hast Du das alles unter einen Hut gekriegt?“

Brigitta Wortmann: Diese Frau hat sich als Märchenerzählerin landkreisweit einen Namen gemacht. Umso passender, dass ihre Laudatorin Cathleen Schorling die Rede in Form eines Märchens hielt. Sie packte die Aktivitäten Wortmanns in wohl gewählte Worte. Und es gab einiges zu erzählen. So moderiert Wortmann Veranstaltungen, spielt Harfe, und ist seit 2002 Organisatorin der Bassumer Ferienkiste. Zudem richtet sie Märchenrallyes aus und leitet eine Medienwerkstatt. Dafür hat Wortmann eigens ein Studium zur Medien-Pädagogin absolviert. Zwischendrin hat sie sowohl für den Mensa-Verein als auch für die Bassumer Landfrauen eine Webseite erstellt. Jetzt studiert sie Game-Design.

Jens Diedrich: Für den Natur- und Insektenbeauftragten der Stadt Bassum fand Christian Porsch launige Worte. "Er ist Naturschützer aus Leidenschaft", hatte der Bürgermeister bemerkt. "Er bietet kostenlose Beratung an. Das macht er nicht oberlehrerhaft, und er spricht auch Lob aus." Porsch adelte Diedrich und das Klimaaktionsbündnis als "Trittbrettfahrer der Natur". Dazu passe ja auch sein Engagement für das Bassumer Naturbad. Als Öffentlichkeitsarbeiter des Bädervereins sei er "überall in Bassum vor Ort". Diedrich habe die Strandkörbe besorgt, zeige bei der Erledigung seiner Aufgaben "Ideen, Durchhaltevermögen und Hartnäckigkeit". Warum? "Das macht mir alles richtig viel Spaß."

Der Schlussakt gehörte Igor Barbosa und Christian Porsch. Der Verwaltungschef fand lobende Worte für alle, die diese Veranstaltung möglich gemacht hatten. Für Alla Sprick beispielsweise, für Calvin Hüttemeier, Marcel Stratmann, alle stellvertretenden Bürgermeister, die als Laudatoren dienten sowie die Ratsmitglieder, die die Medaillengewinner ausgesucht hatten. Für Nahrung im Fest- und Flüssigzustand sorgten Robin Schöpe und Nils Lücke.

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