Es war die stark gläubige Großmutter, die Barbara Zumsande jene Werte auf den Weg gab, die ihr weiteres Leben prägen sollten. „Mit vier Jahren konnte ich schon einen großen Teil der Marienlieder auswendig singen“, erinnert sie sich an ihre wohlbehütete Kindheit zurück. Der von der Großmutter vermittelte Glaube ist bis heute ihr unerschöpflicher Begleiter und gleichsam Antrieb, auf ihrem Lebensweg ehrenamtlich immer für andere da zu sein. Dafür bekam Barbara Zumsande, neben weiteren vier Preisträgern, kürzlich die Bassumer Medaille aus den Händen von Bürgermeister Christian Porsch, der auch ihr Laudator war, überreicht (wir berichteten).
Zumsande fühlt sich aber nur als „Teil einer ehrenamtlich tätigen Gemeinschaft für die katholische Kirche und den dazugehörigen Organisationen“. Sie möchte die Arbeit ihrer vielen Mitstreiter erwähnt wissen. Bereits mit acht Jahren war sie schon aktiv in der Gemeinde, sang im Kinderchor und leitete mit 14 Jahren die Kindergruppe „Frohschar“, eine Mädchen-Bastelgruppe, die viele Ausstellungen veranstaltet hatte. Ihre darauffolgende Bildungsreise beginnt mit dem Abschluss der Realschule. Es folgten der Besuch einer Fachoberschule für Sozialwesen und ein dreijähriges Studium für Sozialpädagogik in Vechta.
Wiedereinstieg in die Gemeindearbeit
Nach einem Anerkennungsjahr an einer Göttinger Grundschule bekam sie die Stelle als Leiterin des Kindergartens in Lohne, die sie von 1977 bis 1982 innehatte. Nach einer Lehramtszeit an einer Grundschule in Hamburg kehrte sie 1990 nach Bassum zurück. Im selben Jahr heiratet sie Werner Zumsande, der in Osterbinde mit zwei Töchtern lebte. Dort begann auch ihr Wiedereinstieg in die Gemeindearbeit.
Diese erstreckt sich über Lektorendienste, Kommunionshelferin, Seniorenwortgottesdiensten, Vorbereitung der Erstkommunionkinder im Team über eine lange Zeit. Weitere Aufgaben wie die Organisation von Krippenspielen, die Leitung der Gruppe „Vorbereitung der Familienmessen“, die Leitung der seit 1993 bestehenden „Jungen Frauengruppe“, die inzwischen in „Frauen-Treff St. Ansgar“ – aufgrund des fortgeschrittenen Alters – umbenannt wurde, gehören zu Zumsandes Aktivitäten.
Mitglied im Katholikenrat
„Das funktioniert nur mit einem starken Team“, lobt sie immer wieder ihre vielen ehrenamtlichen Begleiter. "Sonst wären die weiteren Aufgaben, wie die Besuche von Senioren zu Geburtstagen, Goldhochzeiten und die Planung von Seniorennachmittagen nicht zu bewältigen“ und auch nicht die Aufgaben zu den Advents- und Weihnachtsfeierlichkeiten in der Kirche.
Doch nicht nur ihr Dienst am Menschen füllt Zumsandes Alltag aus, auch auf der kirchlichen Verwaltungsebene ist sie weit über Bassum hinaus aktiv. Somit ist sie nah an den Veränderungsprozessen, nicht nur im Ortsausschuss und Kirchenvorstand der Pfarrgemeinschaft Bassum, Harpstedt, Marhorst und Twistringen. Seit sechs Jahren ist sie auch Mitglied im Katholikenrat der Diözese Osnabrück und der bischöflichen Ökumenekommission.
Herausforderungen stehen ihr bevor
Zudem engagiert sich Barbara Zumsande bei Maria 2.0. „Zurzeit aber gehört meine Aufmerksamkeit der Arbeit im Ortsausschuss“, sieht sie dort vielfältige Aufgaben auf dieses Gremium, in dem sie den Vorsitz hat, zukommen. „Der Vertrag unseres hauptamtlichen Küsters wurde zum Ende des vergangenen Jahres gekündigt. Jetzt wurde zum 1. September die Stelle unserer Sekretärin gestrichen. Unsere Orgel hat gelitten und wir müssen die Heizkosten senken“, zählt Barbara Zumsande nur einen Teil der bevorstehenden Aufgaben ihrer Gemeinde auf. „Das alles müssen wir mit ehrenamtlichen Helfern ausgleichen“.
Auch sollen im Dekanat weitere Priesterstellen gestrichen werden. „Anstelle der derzeitigen fünf Priester, werden es künftig nur noch zwei bis drei Stellen und ein Gemeindereferent sein“. Trotzdem denkt Barbara Zumsande in Lösungen. „Die vier Kirchen unserer Pfarrgemeinschaft gibt es noch“, blickt sie kämpferisch nach vorn. „In der benachbarten Weser-Pfarrgemeinschaft, mit den Kirchen Liebenau, Steyerberg, Stolzenau und Uchte, werden demnächst zwei Kirchen geschlossen“, bleibt sie aber für Bassum optimistisch.