Die Plakate hängen schon aus, unter anderem an der Tür des Bassumer Stifts. In großen Lettern steht da das Wort Kammermusik. Und spätestens jetzt sind Freunde der klassischen Musik hellwach – wohl wissend, dass hochkarätige Instrumentalisten im kleinen Saal des Stifts, Stift 1 in Bassum, Werke von hochkarätigen Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) oder Joseph Haydn (1732 - 1809) zu Gehör bringen. Und das gleich dreimal, an drei Sonntagen.
6. Juli
Eine Matinee ist eine künstlerische Veranstaltung, die am Vormittag stattfindet. Also auch der Auftakt zur Kammermusik im Stift Bassum. Hier beginnen Anette Behr-König, Haozhe Song (beide Violine), Hayaka Sarah Komatsu (Bratsche), Benjamin Stiehl (Cello) und Manami Ishitani-Stiehl (Klavier) bereits um 11 Uhr mit ihrem Konzert. "Wir haben hier alles klassisch gehalten", kündigt Organisatorin Behr-König an. Das Klavierquintett A-Dur op. 81 von Antonin Dvorák (1814 - 1894) sei eines seiner schönsten Werke. "Das ist so zauberhaft, dieses Stück." Manami Ishitani-Stiehl würde sich schon auf den stifteigenen Flügel freuen. "Da gab es schon einige Musiker, die den gern mit nach Hause nehmen wollten." Den Auftakt bestreitet das recht junge Ensemble allerdings mit dem dritten Streichkonzert op. 95 von Anton Reicha (1770 - 1836).
17. August
Anette Behr-König und ihre Geige sind auch beim zweiten Konzert dabei. Und sonst? "Lauter alte Bekannte." Clemens Malich (Cello) sei ein "erfahrener Profi", Susanne Duch (Klavier) ebenfalls. Für beide ist es allerdings das Debüt bei der Kammermusik im Stift Bassum. Ab 17 Uhr dreht sich alles um Franz Schubert (1797 - 1828). Gespielt werden seine Sonatine Nr. 1 op. 137 für Violine und Klavier sowie das Klaviertrio Nr. 1 B-Dur op. 99 D 898.
14. September
An dem Tag, an dem Papst Leo XIV. 70 Jahre alt wird, gibt es im Stift ein "Wiedersehen mit Freunden", wie es Anette Behr-König formuliert. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Ulrich König (Oboe), Boris Faust (Viola) und Hiroyuki Yamasaki (Kontrabass) spielt Behr-König (Geige) Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Johann Baptist Vanhal (1739 - 1813) und Carl Ditters von Dittersdorf (1739 - 1799). Anette Behr-König äußert den Verdacht, dass alle vier Komponisten einst in einem Orchester gespielt hätten. Sie will dies auch während des Auftritts kommentieren und geht davon aus, dass ihr Gatte es ebenso "wortreich erklären" wird. Die Qualifikation dafür hat das Duo: Sie ist erste Konzertmeisterin bei den Bremer Philharmonikern, er Solo-Oboist bei der deutschen Kammerphilharmonie in Bremen.
Vorbereitungen im vollen Gange
Äbtissin Isabell von Kameke ist gerne Gastgeberin dieses Konzertreigens. Das Besondere daran: "Es wird nicht irgendetwas gespielt. Es hat sich jemand Gedanken gemacht. Das ist etwas Besonderes." Zudem seien "unbekannte Sachen häufig wunderschön". Es ist noch gute zwei Wochen hin, bis im Bassumer Stift wieder die Kammermusik erschallt. Doch die Verantwortlichen denken schon weiter. Anette Behr-König beispielsweise bastelt schon am Programm für die nächste Auflage. Und auch die Äbtissin bereitet sich bereits vor. "Wir lüften schon regelmäßig, damit es am 6. Juli nicht so stickig ist."
Diese Veranstaltung wird von der Kreissparkasse (KSK) und dem Landschaftsverband gesponsert. "Sonst wären solche Eintrittspreise nicht möglich", sagt Isabell von Kameke. Dennis Landt, Öffentlichkeitsarbeiter der KSK, tut das gerne. "Das ist ein kleines, intimes Konzert, ein niedrigschwelliges Angebot. Und dafür gibt es eine wahnsinnige Qualität. Wir sorgen mit unserem Sponsering dafür, dass da am Ende kein Minus steht."