Bassum/Landkreis Diepholz. In genau zwei Wochen beginnt die Fußball-Europameisterschaft der Männer. Public Viewing wird in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie allerdings schwierig. Deswegen soll es etwa beim Hansa-Haus Syke, dem Bremer Tor in Stuhr oder auch beim Autohaus Brandt in Weyhe dieses Jahr kein entsprechendes Angebot geben. Bei der für Deutschland sehr enttäuschend verlaufenen Weltmeisterschaft 2018 hatten diese noch ein Public Viewing ermöglicht. Eine gute Nachricht für Freunde des Rudelguckens im Norden des Landkreises Diepholz gibt es aber im Hinblick auf den Fußball-Sommer dennoch: Zumindest der EM-Park Bassum an der Freudenburg steht in den Startlöchern.
„Mit der Wiederöffnung der Außengastronomie steigen auch die Hoffnungen auf eine mögliche Eröffnung des Bassumer EM-Parks“, betont Michael Gillner, der als Vorsitzender des Sport-Fördervereins Niedersachsen diese Veranstaltungen in Bassum organisiert und moderiert. „Abhängig von den aktuellen Inzidenzen, wollen wir für die Menschen in der Lindenstadt und Umgebung alles anbieten, was machbar ist“, führt er aus.
Bedeutet: Der Bassumer möchte das Public Viewing wie schon bei vergangenen Welt- und Europameisterschaften auf die Beine stellen – in diesem Jahr unter Beachtung der pandemischen Situation. Unterstützung erhält er dabei von seinem Team um Jens Schietke, Thomas Ratz und Marvin Lee Gillner. Aktuell würden die Vorbereitungen „in bewährter Kooperation mit der Bassumer Wirtegemeinschaft, Andree Meyer, Hannes Bak und Martin Freye“ auf Hochtouren laufen, skizziert Gillner.
Pandemiebedingt müsse es „natürlich einige Anpassungen bei der Durchführung der Veranstaltungen geben“, um die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. Dies erfordere „erhöhte Aufwendungen durch Sicherheitsmaßnahmen“. Geplant ist etwa das Aufstellen zusätzlicher Tische. Angedacht sei, dass die Gäste mit Getränken und Essen an festen Sitzplätzen bedient werden. Wie beim Bassumer Public Viewing gewohnt, sollen grundsätzlich nur die Deutschland-Spiele gezeigt werden.
Ab dem Viertelfinale zusammen mitfiebern
Die EM beginnt am 11. Juni mit dem Eröffnungsspiel Türkei gegen Italien. Das Organisationsteam plant aufgrund der Pandemie aktuell allerdings erst einen möglichen Start zum EM-Viertelfinale am 2. und 3. Juli. „Natürlich würden wir gerne auch früher starten und alle Deutschland-Spiele ab dem ersten am 15. Juni gegen Frankreich zeigen“, hebt Gillner hervor. Heißt: Es werde schnellstmöglich gestartet, aber coronabedingt wird es vermutlich nichts vor der Runde der besten acht Teams.
Der deutsche Weg ins Viertelfinale ist jedoch nicht vorgezeichnet. Denn: In der Gruppenphase warten Europameister Portugal, Ungarn und eben Weltmeister Frankreich. Wie schon 2016 werden 24 Länder an der EM teilnehmen. Neben dem Ersten und Zweiten einer Gruppe, kommen auch die vier besten Dritten der sechs Gruppen ins Achtelfinale. „Wir gehen fest davon aus, dass wir mindestens ins Viertelfinale kommen. Müller spielt ja wieder mit“, ist Gillner optimistisch.
Unterstützung erhält das Organisationsteam vom heimischen Bundestagsabgeordneten Axel Knoerig. Der CDU-Politiker übernimmt wie schon bei vorherigen Turnieren die Schirmherrschaft. „Ich hoffe sehr, dass möglichst viele Deutschland-Spiele live hier in Bassum gezeigt werden können“, betont Knoerig. Bürgermeister Christian Porsch verspricht von kommunaler Seite einen reibungslosen Ablauf. „Endlich wieder schöne gemeinsame Veranstaltungen“, freut er sich.
EM-Park längst etabliert
Zur Erinnerung: Erstmalig fand das Public Viewing in Bassum bei der Europameisterschaft 2008 statt (wir berichteten). Bei den vergangenen Großturnieren entwickelte sich der Bassumer EM-Park zu einem „echten Publikumsmagneten“, wie es Porsch nennt. „Die Stimmung im EM-Park ist immer einmalig. Da wird jedes Spiel zum Erlebnis“, erinnert sich hingegen Knoerig. Laut Gillner waren bei Highlight-Spielen bei vergangen Turnieren bis zu 3000 Zuschauer dabei. Das Rudelgucken sei ein „gesellschaftliches Event“ geworden.
In diesem Jahr wird die Zuschauerzahl begrenzt. Sobald die genauen Rahmenbedingungen klar sind, können Tische über das Buchungssystem auf www.em-park-bassum.de reserviert werden. Dies sei „schon beim letzten Mal gerne von den Besuchern angenommen“ worden, schildert Gillner. Er wird beizeiten über alles Weitere informieren. Der Eintritt ist wie üblich kostenlos. Ansprechpartner für den EM-Park ist neben Michael Gillner auch sein Sohn Marvin Lee. Beide sind per E-Mail erreichbar: marvin@gillner.eu und michael@gillner.eu.