Wer Batman und Superman begegnen will oder wer schauen möchte, wie man tanzend durchs Leben schwebt, kann das in einer Ausstellung in der Galerie Niehaus 1 in Bassum tun. Karin Bliefernich und Thorsten Poersch zeigen dort ihre Ausstellung "Stars and Stripes" in den Galerieräumen von Bliefernich.
Unter dem Titel "Stars" hat Poersch Materialbilder im Pointillismusstil geschaffen, die er mit seiner Technik der Archaik kombiniert. Seine Werke zeigen Berühmtheiten wie Batman und Superman, Elizabeth Taylor und Marilyn Monroe. Die "Stripes" von Karin Bliefernich sind Aquarellzeichnungen auf hauchdünnem Japanpapier und Pergament und bilden ihre Gedanken und inneren Bilder ab. So zeigt ein Bild angedeutete Frauengestalten in Schwarz. "Ich möchte tanzend mit dir durchs Leben schweben", lautet der Titel. "Nach meiner informellen Malerei wollte ich unbedingt mal wieder etwas Neues machen. Ich wollte meine zeichnerischen Fähigkeiten wieder ausleben", schildert Bliefernich ihre Motivation.
Porträts und zarte Aquarelle
Schon lange habe sie die Idee gehabt, etwas frei Schwebendes im Raum zu gestalten und zu präsentieren. Entstanden sind zart anmutende feine Zeichnungen, die Schwerelosigkeit und Leichtigkeit vermitteln: Auf einer schweben zwei Libellen, auf einer anderen tanzen angedeutete Frauengestalten. Der Betrachter kann die Werke von vorn und hinten betrachten, seine Gedanken schweifen und schweben lassen, sich frei durch den Raum bewegen. "Wir wollten ein sinnliches Kunsterlebnis schaffen, das sich durch Bewegung wandelt", sagt Poersch und beschreibt damit seine Intention.
So wandeln sich auch seine Werke, wenn man sie aus der Nähe oder der Distanz betrachtet. Von Nahem sind die Punkte im Vordergrund. Wenn der Betrachter sich entfernt, sieht er die berühmten Persönlichkeiten, die dann aber schon wieder zu entschwinden scheinen. In der Kombination von Pointillismus und Archaik, wo er Oberflächen schafft aus Materialien, wie Kohle, Asche, Sand, Gips und Erdfarben, ist etwas Neues entstanden. "Das Thema Vergänglichkeit hat mich schon immer fasziniert, die Endlichkeit des Lebens und im Gegensatz dazu die Unendlichkeit", sagt Poersch. Er, der sonst weltweit ausstellt, lobt die Galerieräume in Bassum: "In Düsseldorf würde man dafür Schlange stehen."
Kennengelernt haben sich die beiden Künstler über ihre Werke. Die Mutter seiner Lebenspartnerin hatte ein Werk von Bliefernich gekauft und so sei der Kontakt zustande gekommen: "Wir haben uns auf Anhieb verstanden, hatten ein ähnliches Verständnis von Kunst." Beide widmen sich der informellen Kunst. Bliefernich hat ihre Kunst bei Markus Lüpertz weiterentwickeln können. Poersch war Meisterschüler bei Wilfrid Polke, einem Bruder von Sigmar Polke. Beide Künstler sind, wie Gerhard Richter, prominente Vertreter der Gegenwartskunst. "Ich habe Wilfrid Polke im Studium kennengelernt. Mit der Archaik hatten wir ein gemeinsames Thema, das wir künstlerisch umgesetzt haben". Poersch ist im Ruhrgebiet geboren und aufgewachsen. Seit vier Jahren lebt er in Bassum. Beide Künstler haben sich bereits an weltweiten Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen beteiligt.