Über 1.000 Zuschauer hatten im Vorjahr den Weg an den Niedersachsenring gefunden und beim Schwarmer Grasbahnrennen für einen ausgesprochen stimmungsvollen Rahmen gesorgt. Eine leicht ansteigende Zahl an Besuchern würde sich der erste Vorsitzende des MSC Schwarme, Niels Oliver Wessel, am kommenden Sonntag wünschen, wenn die 72. Auflage der Traditionsveranstaltung ansteht. „1.500 bis 2.000 Zuschauer wären schon toll.“
Es steht nämlich ein ganz besonderes Wochenende für den MSC Schwarme vor der Tür: Am kommenden Freitag feiert der Verein zunächst sein 75-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum soll auch zwei Tage später auf der Grasrennbahn noch einmal gebührend gefeiert werden. Dafür hatten die Organisatoren eine Idee, die tatsächlich umgesetzt werden konnte. Sie schafften es, die Deutschen Langbahnmeisterschaften im A-Solo an den Niedersachsenring zu holen. „Dafür haben wir alles getan“, freut sich Niels Oliver Wessel auf einen spannenden und interessanten Nachmittag.
Los geht das Spektakel am Sonntag um 10 Uhr mit dem Training. Das erste Rennen soll um 13.30 Uhr freigegeben werden. Der finale Lauf ist gegen 16.30 Uhr geplant. „Schnell und knackig soll es sein“, betont Wessel. Im Kampf um die Deutschen Langbahnmeisterschaften duellieren sich insgesamt zwölf Fahrer. Als Lokalmatador geht der MSC-Klubfahrer Stephan Katt an den Start. Er ist Stammgast auf dem Niedersachsenring. Beinahe wäre seine Laufbahn vor drei Jahren vorbei gewesen, als er sich in Scheeßel 20 Knochenbrüche zugezogen hatte. Im vergangenen Jahr fuhr Stephan Katt in Schwarme auf Rang drei vor. „Er ist schon einer der Favoriten“, glaubt Wessel.
Am Sonntag um 13.30 Uhr erfolgt am Niedersachsenring der erste Start des Tages.
Doch die Konkurrenz ist groß und international gespickt. Die weiteren Starter heißen Daniel Spiller, Timo Wachs, Paul Cooper (Großbritannien), Mario Niedermeier, Charley Powell (Großbritannien), Marcel Sebastian, Jens Benneker, Mark Beishuizen (Niederlande), Sebastian Adorjan, Jörg Tebbe und Fabian Wachs. „Daniel Spiller war im letzten Jahr auch vorne mit dabei“, erinnert sich Wessel.
Auch Jörg Tebbe könnte die Spitze angreifen. Der Routinier, der im Vorjahr eigentlich seine letzte volle Saison angehen wollte, war allerdings erst vor einem Monat auf dem Leineweberring in Bielefeld gestürzt. Der Dohrener musste einen Steinschlag auf das operierte Schlüsselbein einstecken. Davon hat er sich aber schnell wieder erholt, sodass er in Schwarme an den Start gehen kann. Als Nachrücker stehen Marvin Katt und Kevin Lück bereit. Insgesamt dürfen sich die Motorsportfans auf 29 Rennläufe freuen. Der Eintrittspreis liegt für Interessierte ab 16 Jahren bei 20 Euro, ermäßigt zehn Euro.
Drei Tage sind es jetzt nur noch, bis sich die Türen am Niedersachsenring wieder öffnen werden. Nervosität kommt bei Niels Oliver Wessel aber aktuell keine auf, denn er und sein Team seien gut in der Zeit, was die Vorbereitung betrifft. „Wir haben die letzten zwei Wochen sehr gut genutzt und konnten auch schon einen Teil der Luftkissenpolster aufbauen“, berichtet Wessel.
Die Luftkissenpolster für die zweite Kurve können die Veranstalter allerdings erst in der Nacht zu Sonntag anbringen. Denn diese werden am Sonnabend noch beim Flutlicht-Grasbahnrennen in Werlte (Emsland) gebraucht. „Dort fahren wir dann Samstagabend hin und bauen sie über Nacht bei uns auf“, erklärt der erste Vorsitzende den Plan. Darüber hinaus müssten dann nur noch die Zelte für das Fahrerlager aufgestellt und die Bahn gemäht werden. Demnach scheint alles bereit zu sein für die 72. Auflage des Traditionsrennens.
